Prozession am Aschermittwoch und Fastenzeit

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Kirsty1
00domenica 26 febbraio 2006 15:23
26/02/2006 10.41.57



Vatikan: Prozession am Aschermittwoch



Papst Benedikt XVI. wird in diesem Jahr die liturgischen Feierlichkeiten am Aschermittwoch leiten. Das gab das vatikanische Büro für liturgische Feiern bekannt. Der Papst wird dabei zum ersten Mal in seinem Pontifikat der Tradition gemäß eine Prozession mit verschiedenen Stationen anführen. Die Feierlichkeiten werden auf dem Aventin, einem der sieben Hügel Roms, stattfinden.

(pm 25.02.06 wh)



Mittwoch 01.03.06 16:30 Uhr
Gottesdienst mit Ausgabe des Acheskreuzes zum Aschermittwoch in der röm. Basilika Santa Sabina auf dem Aventin.

Live Übertragung über CTV hier:


www.vatican.va/news_services/television/index_ge.htm


K-TV wird das sicherlich auch übertragen.
Kirsty1
00domenica 26 febbraio 2006 15:24
Zurück nach Sant’Anselmo

Vatikan. Am Aschermittwoch nimmt der Papst eine Tradition wieder auf, die Johannes Paul II. in den letzten Jahren seines Pontifikates aus Gesundheitsgründen nicht mehr weiterführen konnte. Dies berichtete die amerikanische katholische Nachrichtenagentur ‘CWNews’. Der Papst wird in Sant’Anselmo – der Mutterkirche der Benediktiner auf dem römischen Hügel Aventin – eine Andacht halten und von dort in einer Prozession zur naheliegenden Kirche von Santa Sabina – dem Generalat des Dominikanerordens – ziehen. Dort wird er die Messe lesen.



www.kreuz.net/article.2773.html
rosa22253
00domenica 26 febbraio 2006 21:26
Entschuldige Kirsty, aber da ich nicht in Deutschland lebe: was ist K-TV?

Herzlichen Dank für deine Beiträge, die uns immer auf dem Laufenden halten!
Kirsty1
00lunedì 27 febbraio 2006 18:58
Hallo rosa [SM=g27824]

K-TV kann emfangen werden, über digitalem Sat-TV. Sie zeigen so gut wie alle Termine live. Ist noch total gut, denn CTV macht ja schon manchmal Schwierigkeiten.
Kirsty1
00venerdì 3 marzo 2006 13:49
Was für eine schöne Messe!
Ich habe mich heute wirklich gefreut wie schnell unser Papst aus dem Auto ausstieg und wie schnell er sich knieend erheben kann, wie zügig er die Prozession lief, ich finde wirklich er wirkt unwarscheinlich jung.
Man konnte ihn heute sehr eingehend beobachten, wie er das Aschenkreuz austeilte, absolut konzentriert, aber mit so wachen Augen, ich fande es auch schön wie er Mgr. Gänswein, das Aschenkreuz austeilte, Kardinal Kaspar habe ich auch erkannt und lieb, wie Papa der Nonne, helfen wollte, die kaum noch aus der Kniebeuge hochkam.



gggg....habt ihr am Schluß gesehen, wie der Papst aus Santa Sabina auszog...Mgr.Gänwein hat sich im Laufen aus der Basilika raus, sein weißes Gewand ruckizucki ausgezogen ....er hat wohl vergessen, das er es noch trug....sah gut aus *lol* Doomina und alle Anhägner...habt ihr es gesehen

[Modificato da Kirsty1 03/03/2006 13.50]

Kirsty1
00venerdì 3 marzo 2006 13:50
01/03/2006 17.49.16



Vatikan: Predigt des Papstes zum Beginn der Fastenzeit

Mit einer Bußprozession und einer Messfeier in der römischen Basilika Santa Sabina auf dem Aventin hat Papst Benedikt XVI. den Beginn der Fastenzeit begangen. Hier dokumentieren wir die Predigt des Papstes bei der Messe vom Mittwoch Nachmittag in vollem Wortlaut.
"Die Bußprozession, mit der wir die heutigen Feier begonnen haben, hat uns geholfen, in das typische Klima der Fastenzeit einzutreten. Sie ist persönliche und gemeinsame Pilgerfahrt der Umkehr und der geistlichen Erneurung. Nach uralter römischer Tradition von den Stationskirchen versammeln sich die Gläubigen zusammen mit den Pilgern und machen Station bei einem der unzähligen Memorien der Martyrer. Sie bilden das Fundament der Kirche von Rom. In den Basiliken, wo ihre Reliquien ausgestellt sind, wird nach einer Prozession, bei der die Allerheiligenlitanei gesungen wird, die Messe gefeiert. So gedenkt man der derer, die mit ihrem Blut Zeugnis für Christus abgelegt haben. Ihre Erinnung wird ein Ansporn für alle Christen, den eigenen Glauben an das Evangelium zu erneuern. Trotz aller Veränderung der Zeit, behalten diese Riten ihren Wert, denn sie erinnern daran, wie wichtig es ist, ohne jeden Kompromiss das Wort Jesu aufzunehmen, wenn jemand mir nachfolgen will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz auf sich nehmen und mir folgen.
Ein anderer symbolischer Ritus ist eigens und ausschließlich am Aschermittwoch die Auflegung der Asche. Was ist seine wichtigste Bedeutung? Sicher handelt es sich nicht nur um eine leere Geste, sondern um etwas sehr Tiefes, das unser Herz anrührt. Es hilft uns, die Aktualität der Ermahnung des Profeten Joel zu verstehen, die wir in der ersten Lesung vernommen haben. Es ist eine Mahnung, die auch für uns ihre heilende Gültigkeit bewahrt hat. Den äußeren Gesten muss immer auch die innere Ehrlichheit des Herzens und die Echtheit in den Taten entsprechen.
Wozu dient – so fragt sich der inspirierte Autor – das Zerreisen der Kleider, wenn das Herz weit entfernt vom Herrn bleibt, also vom Guten und von der Gerechtigkeit. Hier also worauf es wirklich ankommt: Rückkehr zu Gott mit einem wirkliche reumütigen Herzen, um seine Barmherzigkeit zu erlangen. Ein neues Herz und ein neuer Geist, Das erbitten wir mit dem Bußpsalm schlechthin, dem Miserere, den wir heute mit dem Kehrvers singen: Vergib uns Herr, wir haben gesündigt. Der wirklich Glaubende, ersehnt aus tiefstem Geist, Seele und Leib, im Wissen, dass er Sünder ist, die göttliche Vergebung wie eine Neuschaffung, damit er im Stande ist, ihm Freude und Hoffnung zurückzugeben.
Ein anderer Aspekt der Fastenspiritualität ist der, den wir den Wettkampf nennen könnten. Er geht aus dem heutigen Tagesgebet hervor, wo von den Waffen der Buße und vom Kampf gegen den Geist des Bösen die Rede ist.
Der Christ muss jeden Tag, besonders aber in der Fastenzeit, einen Kampf kämpfen, so wie Christus ihn in der Wüste Juda bestanden hat. Hier wurde er während 40 Tagen vom Satan versucht und dann später in Getsemani, als er die letzte Versuchung bestanden hat indem er bis auf den Grund den Willen des Vaters angenommen hatte. Es handelt sich um einen geistlichen Kampf, der sich gegen die Sünde richtet, um letztlich gegen Satan, Urspung und Anfang jeder Sünde. Es ist ein Kampf, der die ganze Person betrifft und ein aufmerksames und ständiges Wachen verlangt. Der Heilige Augustinus sagt: Wer in der Liebe Gottes und in seinem Erbarmen leben will, darf sich nicht damit begnügen, sich von schweren und tödlichen Sünden frei zu halten, muss die Wahrheit tun indem er auch die weniger großen Sünden bekennt und indem er wahrhaft würdige Taten tut. Auch die weniger großen Sünden sind, wenn man sie übersieht – führen zum Tod.
Die Fastenzeit erinnert uns daran, dass die Christliche Existenz ein ständiger Kampf ist, in dem die Waffen des Gebetes, des Fastens und der Buße gebraucht werden müssen. Gegen das Böse zu kämpfen, gegen jede Form des Egoismus und des Hasses, und sich selbst zu sterben, um in Gott zu leben – das ist der aszetische Weg, den jeder Jünger Jesu mit Demut und Geduld, mit Großmut und Ausdauer zu gehen berufen ist. Die lernbereite Nachfolge des göttlichen Meisters macht die Christen zu Zeugen und Aposteln des Friedens. Wir können sagen, dass diese innere Haltung uns hilft, auch deutlicher zu machen, was die christliche Antwort auf die Gewalt ist, die heute den Frieden in der Welt bedroht. Sicher nicht die Rache, sicher nicht der Hass und auch nicht die Flucht in einen falschen Spiritualismus. Die Antwort dessen, der Christus folgt, besteht vielmehr darin, dem Weg dessen zu folgen, der – angesicht der Übel seiner Zeit und aller Zeiten, ohne Zögern das Kreuz ergriffen hat und den längeren, aber auch wirkungsvolleren Weg der Liebe gegangen ist. Auf seinen Spuren und in Einheit mit ihm müssen wir alle uns einsetzen im Widerstand gegen das Böse mit dem Gute, gegen die Lüge mit der Wahrheit, gegen den Hass mit der Liebe. In der Enzyklika Deus caritas est, habe ich diese Liebe als Geheimnis unserer persönlichen und kirchlichen Umkehr vorstellen wollen. Ich habe mich dabei auf die Worte des Apostels Paulus an die Korinther berufen: die Liebe Christi drängt uns. Ich habe unterstrichen, wie das Bewusstsein, dass Gott sich in ihm uns zum Tode geschenkt hat, uns dazu führen muss, nicht mehr für uns selbst zu leben, sondern für ihn und mit ihm für die Anderen
Die Liebe, - wie Jesus das in der heutigen Evangelium unterstreicht, muss ich dann in konkrete Gesten gegenüber dem Nächsten zeigen, besonders gegenüber den Armen und Notleidenden, indem sie immer die guten Werke unterordnet unter die Beziehung zu Vater, der im Himmel ist, der ins Dunkel sieht und denen vergilt, die bescheiden und uneigennützig, das Gute tun. Die Konkretheit der Liebe ist eines der wesentlichen Elemente des Lebens der Christen. Sie werden von Jesus ermutigt, Licht in der Welt zu sein, damit die Menschen wenn sie ihre guten Werke sehen, Gott die Ehre geben. Diese Empfehlung erreicht uns am Anfang der Fastenzeit umso günstiger, als wir dabei immer besser verstehen, damit wir immer besser verstehen: Die Caritas ist für die Kirche nicht eigentlich eine besondere Art von Sozialaktivität. Sondern sie gehört zu ihrem Wesen, sie ist unveräußerlicher Ausdruck ihres eigenen Wesens. Die wahre Liebe zeigt sich in Gesten, die nach dem Beispiel des barmherzigen Samariters niemanden ausschließt. Er hat in großer Offenheit des Herzens einem unbekannten in großen Schwierigkeiten geholfen, den er durch Zufall auf der Straße getroffen hatte.
Meine Herren Kardinäle, verehrte Brüder im Bischofs und Priesteramt, liebe Ordensleute und Laien, die ich ganz herzlich begrüße. Treten wir mit diesen Gedanken in dieses typisches Klima dieser Kirchenzeit ein. Lassen wir uns vom Wort Gottes erleuchten und führen. In der Fastenzeit werden wir oft die Einladung zur Umkehr und zum Glauben an das Evangelium hören, Und wir werden immer wieder angetrieben sein, unser Herz für die Kraft der göttlichen Gnade zu öffnen. Machen wir uns den Schatz der Lehren, den die Kirche uns in diesen Wochen anbietet, zu eigen. Bewegt von einem intensiveren Gebet, von einer größeren Anstrengung um Buße, um Fasten und um Aufmerksamkeit auf Bedürfnisse unserer Brüder und Schwestern, machen wir uns auf den Weg in Richtung Ostern. Wir sind begleitet von der Jungfrau Maria, der Mutter der Kirche und dem Beispiel des wahren Jüngers Christi. Amen."

(Vorläufige Übersetzung von Radio Vatikan. Die autorisierte Übersetzung entnehmen Sie bitte einer der kommenden deutschen Ausgaben des "L' Osservatore Romano".)


www.oecumene.radiovatican.../index.asp
Kirsty1
00venerdì 3 marzo 2006 13:53

[SM=g27824]




















@Andrea M.@
00domenica 4 febbraio 2007 23:34
Mittwoch, 21.02.2006

Aschermittwoch | Beginn der österlichen Bußzeit

Der Papst wird auch im Jahr 2007 in Rom wieder der alljährlichen Prozession vorstehen.

Der Aschermittwoch ist der erste Mittwoch nach Rosenmontag. Mit ihm beginnt die christliche Fastenzeit. Sein Name geht auf einen Brauch zurück, nach dem christliche Büßer der ersten Jahrhunderte an diesem Tag das Bußgewand erhielten und mit Asche bestreut wurden.

In späterer Zeit ließen sich alle Christen im Bewusstsein ihrer Fehler und zum Zeichen der Reue am Aschermittwoch Asche aufs Haupt streuen. Heute zeichnet der Priester im Gottesdienst den Gläubigen ein Aschekreuz auf die Stirn. Mit den Worten: "Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst", erinnert er an die Vergänglichkeit alles Lebens und ruft den Büßer auf, sich Gott neu zuzuwenden, um so vor dem ewigen Tod gerettet zu werden.

Die Fastenzeit dauert 40 Tage (Quadragesima). Darauf folgen die 50 Tage der Osterzeit (Pentecoste), die mit dem Pfingstfest endet. Diese 90 Tage von Aschermittwoch bis Pfingsten bilden eine Einheit, die darauf hingeordnet ist, den Heiligen Geist zu empfangen.

@Andrea M.@
00venerdì 16 febbraio 2007 13:35
Prozession am Aschermittwoch
Aschermittwoch in Rom: Papst Benedikt XVI. eröffnet die Fastenzeit auf dem Aventin

ROM, 16. Februar 2007 (ZENIT.org).- Benedikt XVI. wird die Fastenzeit mit einer Gebetsversammlung in der Kirche Sant’Anselmo auf dem Aventin und einer anschließenden Prozession zur römischen Basilika Santa Sabina eröffnen, wo er die Heilige Messe feiern und dabei selbst das Aschenkreuz austeilen wird.

Wie das Büro für die Liturgischen Feiern des Papstes am Donnerstag ankündigte, wird die Gebetsversammlung am Aschermittwoch (21. Februar) um 16.30 Uhr beginnen. An der darauf folgenden Prozession, die der Papst leiten wird, werden Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe, die Benediktiner des Klosters Sant’Anselmo, die Dominikaner des Klosters Santa Sabina sowie einige Gläubige teilnehmen. Der Beginn der Eucharistiefeier war ursprünglich für 17.00 Uhr angesetzt.

Vom ersten Fastensonntag (25. April) bis zum darauf folgenden Samstag (3. März) werden Benedikt XVI. und seine Mitarbeiter in der Römischen Kurie an den so genannten Fastenexerzitien teilnehmen, um sich auf das Osterfest vorzubereiten. Am Mittwoch, dem 28. Februar, wird daher die Generalaudienz entfallen. Öffentliche Auftritte oder Begegnungen des Papstes sind für die Zeit der geistlichen Exerzitien nicht vorgesehen.


Die italienische Ausgabe von Zenit schreibt hierzu (in Übersetzung):


Am Ende der der Prozession, in der Basilika Santa Sabina, wird eine Eucharistiefeier stattfinden, mit dem Ritus der Segnung und der Austeilung des Aschenkreuzes.

Der Brauch während der Fastenzeit diese Messe zu feiern, geht bis ins 7. und 8. Jahrhundert zurück, als der Papst die Eucharistie feierte an der alle Priester der Kirchen Roms teilnahmen, in einer der 43 Basiliken entlang des „Kreuzwegs“ (?) der Stadt.

Nach einem Anfangsgebet machte sich die Prozession von einer Kirche zu einer anderen auf den Weg. Dabei wurde die Allerheiligenlitanei gesungen, die mit der Eucharistie-Feier beendet wurde.

Am Ende der Messe nahmen die Priester die geweihten Hostien (fermentum) und brachten sie zu denjenigen, die an der Feier nicht hatten teilnehmen können, um damit die Kommunion und die Einheit unter den Mitgliedern der Kirche unter Beweis zu stellen.

Die Austeilung des Aschenkreuzes war ein Ritus der anfangs denjenigen vorbehalten war, die öffentlich Buße getan hatten, die darum gebeten hatten, während das sie während der Fastenzeit wieder mit der Kirche versöhnt würden. Dennoch, durch die Demut und weil man sich bewusst wurde, dass immer mehr Gläubige der Versöhnung mit der Kirche bedurften, hatten sich der Papst, der Klerus und später alle Gläubigen in der Folgezeit jenem Ritus angeschlossen, so dass auch sie das Aschenkreuz erhielten.

Die Fastenzeit weißt auf die Dimension des Pilgers beim göttlichen Volkes hin, welches in Vorbereitung auf die Karwoche, die Intensivierung der fastenzeitliche Einsamkeit erfährt und die Ferne “Jerusalems” am eigenen Leib zu Spüren bekommt, worauf der Palmsonntag ausgerichtet ist, damit der Herr an Ostern seine irdische Mission erfüllen kann und so der Plan des Vaters verwirklicht werde.

[Modificato da @Andrea M.@ 16/02/2007 14.21]

@Andrea M.@
00mercoledì 21 febbraio 2007 15:15
Gottesdienst und Prozession
21/02/2007

Papstmesse in Santa Sabina

Papst Benedikt XVI. eröffnet heute mit einem Aschermittwochsgottesdienst die Fastenzeit. Die Feier beginnt in der Kirche des Benediktinergeneralats S. Anselmo; von dort zieht der Papst mit den Gläubigen in einer Prozession in die Kirche S. Sabina, die dem Dominikanerorden anvertraut ist. Dort wird der Papst auch einigen Gläubigen das Aschenkreuz spenden. Radio Vatikan überträgt live und mit deutschem Kommentar ab 16.30 Uhr über die Partnersender und das Internet. (mc)
benedetto.fan
00mercoledì 21 febbraio 2007 20:45
fuer mich war es die 1. "begegnung" mit papa ausserhalb des vatikans.
mit mehr glueck als verstand kam ich sogar in die kirche rein, nachdem es zunaechst so aussah, als wenn ich die feier draussen und schliesslich noch im regen haette verfolgen muessen.
zuerst zogen verschiedene moenche, dann die kardinaele und bischoefe ein, papa irgendwo mittendrin.
von der messe als solcher habe ich kaum was gesehen, denn obwohl die kirche nicht sehr gross ist, war papa zuuuuuu weit weg. nur beim rein- und rausgehen konnte ich ihn recht gut sehen. aber das sind ja leider immer nur bruchteile von sekunden, auch wenn er sich zeit laesst und wieder viele haende geschuettelt hat.
mal sehen, wie die filmchen und fotos geworden sind, dann stelle ich sie bei gelegenheit rein. aber ihr wisst ja inzwischen,dass solche sachen bei mir immer etwas laenger dauern............................ [SM=x40796]

ciao

benedetto.fan

Jil
00giovedì 22 febbraio 2007 18:19
benedetto-fan,

da hast du ja Glück gehabt! Auch wenn man nicht wirklich sehr nahe rankommt [SM=g27829] , ist es doch immer ein Erlebnis, eine Messe mit Il Papa zu verfolgen.

Und auf die Bilder warten wir gerne, weil es sich bis jetzt immer gelohnt hat.
@Andrea M.@
00giovedì 22 febbraio 2007 20:50
Der Beginn der Fastenzeit
Der Papst eröffnet die 40-tägige Gnadenzeit: Stationsmesse auf dem Aventin

Das Fasten entspringt dem „Bedürfnis des Menschen nach innerer Reinigung“

ROM, 22. Februar 2007 (ZENIT.org).- Benedikt XVI. begab sich am Nachmittag des Aschermittwochs auf den Aventin, um die erste Stationsmesse der Fastenzeit zu feiern. Nach einem kurzen Gebet in der Kirche von Sant’Anselmo zog der Papst in Begleitung der Benediktinermönche der gleichnamigen Abtei, der Dominikaner, der Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe in einer Bußprozession in die Basilika von Santa Saba. Dort stand Benedikt XVI. der Eucharistiefeier mit dem Ritus der Auflegung des Aschenkreuzes vor.

In seiner Predigt erinnerte der Heilige Vater an den Reichtum der Symbole und der liturgischen Texte des Tages, die den Aschermittwoch als „Eingangstor in die Fastenzeit“ ersichtlich werden ließen. Die Liturgie des Aschermittwochs „bildet ein Ganzes, was auf synthetische Weise das Aussehen der ganzen Fastenzeit vorwegnimmt“. Die Tradition der Kirche beschränke sich nicht darauf, die liturgische und spirituelle Thematik des Wegs der Fastenzeit hervorzuheben, sondern sie verweise auch auf die asketischen und praktischen Hilfsmittel, durch die diese Zeit fruchtbringend durchschritten werden könne.

Die Fastenzeit ist nach Worten des Papstes, der seinerseits dem Wort des heiligen Paulus folgte, die „Zeit der Versöhnung mit Gott in Jesus Christus“. Schließlich könne nur Christus allein „jede Situation der Sünde in eine Neuheit der Gnade verwandeln“. Der Herr, auf den alle gewartet hätten; der Tag der Zukunft, er sei „zum Heute geworden“, fuhr Benedikt XVI. fort. Der ehemals mit Schrecken erwartete Tag habe sich „im Kreuz und in der Auferstehung Christi in den Tag des Heils verwandelt“.

Die Liturgie des Aschermittwochs veranschauliche, so der Papst, „in der Umkehr des Herzens zu Gott die grundsätzliche Dimension der Fastenzeit“. Der Ritus der Auflegung des Aschenkreuzes bringe dies besonders zum Ausdruck. Er sei von zweifacher Bedeutung: zum einen gehe es um den inneren Wandel, um Umkehr und Buße, und zum anderen gehe es um „die Hinfälligkeit des menschlichen Seins“.

Benedikt XVI. erinnerte die Gottesdienstteilnehmer an die antike Tradition des Beginns der Fastenzeit auf dem Aventin: Sie verweise direkt auf die alte römische Liturgie, die durch die Stationsmessen „eine einzigartige Geographie des Glaubens ausgearbeitet hatte und dabei von der Idee ausging, dass mit der Ankunft der Apostel Petrus und Paulus und mit der Zerstörung des Tempels Jerusalem nach Rom übersiedelt sei“.

Das christliche Rom, so fuhr der Heilige Vater fort, „wurde als das wieder aufgebaute Jerusalem der Zeit Jesu innerhalb der Mauern der Stadt verstanden. Diese neue innere und geistliche Geographie, die den Sinn der Tradition der ‚Stationskirchen‘ der Fastenzeit ausmacht, ist weder eine einfache Erinnerung an die Vergangenheit, noch eine Vorwegnahme der Zukunft – im Gegenteil: Sie beabsichtigt, den Gläubigen zu helfen, einen inneren Weg zu begehen, den Weg der Umkehr und der Versöhnung, um zur Herrlichkeit des himmlischen Jerusalems zu gelangen, wo Gott wohnt.“

Vierzig Tage habe man nun Zeit, um diesen Weg einzuschlagen. Für das Fasten gäbe es keine physischen oder ästhetischen Gründe; vielmehr entspringe es „dem Bedürfnis des Menschen nach innerer Reinigung, die ihn vom Schmutz der Sünde und des Bösen entgiftet“. Das Fasten und alle anderen Praktiken der Fastenzeit seien deshalb „geistliche Waffen, um das Böse, die schlechten Leidenschaften und die Laster zu bekämpfen“.

Benedikt XVI. ging am Ende seiner Predigt auf seine Botschaft für die Fastenzeit ein, in der er die Gläubigen dazu aufruft, die 40 Tage der Fastenzeit – besondere Gnadentage – als eine „eucharistische“ Zeit zu leben.

„Die Werke der Nächstenliebe, das Gebet und das Fasten finden ihre höchste Bedeutung und ihren höchsten Wert in der Eucharistie – Zentrum und Höhepunkt des Lebens der Kirche und der Heilsgeschichte.“
@Andrea M.@
00venerdì 23 febbraio 2007 17:30
Zum Beginn der Fastenzeit
Vatikan: Am Sonntag beginnen die Fastenexerzitien der Römischen Kurie

ROM, 23. Februar 2007 (ZENIT.org).- Am 25. Februar, dem ersten Sonntag der Fastenzeit 2007, werden di Fastenexerzitien für die Römische Kurie beginnen. Die diesjährigen Betrachtungen vertraute Papst Benedikt XVI. dem emeritierten Erzbischof von Bologna an, Kardinal Giacomo Biffi.

Die geistlichen Übungen stehen unter dem Thema: „Die Dinge im Himmel – Strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt: Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!“ (Kol 3,1).

Die Exerzitien beginnen am Sonntagabend mit der Eucharistischen Aussetzung, dem Vespergebet, der einführenden Betrachtung, der Anbetung und dem anschließenden Eucharistischen Segen. Während der Woche versammeln sich die Exerzitienteilnehmer zusammen mit dem Heiligen Vater täglich um 9.00 Uhr zum Gebet der Laudes, dem eine Zeit der Betrachtung folgt. Um 10.15 Uhr wird die Terz gebetet, danach folgt eine weitere Betrachtung. Nach der Meditation um 17.00 Uhr findet der Tag mit dem Vespergebet, der Eucharistischen Anbetung und dem Eucharistischen Segen seinen Abschluss. Am Samstag, dem 3. März, enden die Exerzitien nach dem Gebet der Laudes mit einer Schlussbetrachtung.

Während der Woche der Fastenexerzitien sind alle Audienzen einschließlich der Mittwochsaudienz ausgesetzt.

Kardinal Giacomo Biffi, der diesjährige Exerzitienprediger, wurde im Jahr 1928 in Mailand geboren. Nach seinen philosophisch-theologischen Studien wurde er 1950 von Kardinal Alfredo Ildefonso Schuster im Mailänder Dom zum Priester geweiht. Nach seiner Promotion in Theologie im Jahr 1955 nahm Biffi einen Lehrauftrag in den Mailänder Seminarien wahr. Von 1960 bis 1975 arbeitete er als Pfarrer. 1975 wurde er Direktor des Lombardischen Pastoralinstituts, wo er auch das Amt des Verantwortlichen der Kommission für den Ambrosianischen Ritus innehatte.

Am 7. Dezember 1975 wurde er von Papst Paul VI. für die Erzdiözese Mailand zum Weihbischof ernannt. Biffi empfing die Bischofsweihe am 11. Januar 1976. Von 1976 bis 1982 war er Mitglied der Kommission für Glaubenslehre, Katechese und Kultur der Italienischen Bischofskonferenz, von 1979 bis 1982 auch deren Sekretär.

Am 19. April 1984 wurde Giacomno Biffi zum Erzbischof von Bologna ernannt. Papst Johannes Paul II. kreierte Biffi im Konsistorium vom 25. Mai 1985 zum Kardinal. Kardinal Biffi ist Mitglied der Kongregation für den Klerus und der Kongregation für die Evangelisierung der Völker.

Italienische und deutsche Katholiken kennen Kardinal Biffi als Autor zahlreicher theologischer und katechetischer Veröffentlichungen, so zum Beispiel: „Aufbruch zur Wahrheit“ (Sankt Ulrich Verlag, 1999), „Pinocchio oder die Frage nach Gott“ (Sankt Ulrich Verlag, 2000)“ oder „Sehnsucht nach dem Heil. Weg zur Kirche Verlag (Sankt Ulrich Verlag, 2001).


Zum selben Thema:


19. Februar 2007

Kardinal Biffi leitet Fastenexerzitien für Papst und Kurie

Der emeritierte Erzbischof von Bologna hält vom 24. Februar bis 3. März täglich Meditationen im Vatikan.

Vatikan (www.kath.net) Der emeritierte Erzbischof von Bologna, Kardinal Giacomo Biffi, wird die diesjährigen Fastenexerzitien im Vatikan leiten. Sie traditionellen Exerzitien für Papst und Kurie beginnen am 24. Februar und enden am 3. März.

In diesem Zeitraum gibt Benedikt XVI. keine Audienzen; auch die Generalaudienz am Mittwoch findet nicht statt. Kardinal Biffi hält jeden Tag Meditationen für den Papst und die Kurienmitarbeiter.

Kardinal Biffi leitete von 1984 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 das Erzbistum Bologna. Er wurde unter anderem bekannt durch das Buch „Pinocchio oder die Frage nach Gott“.

Darin zeigt er, dass sich hinter den Phantasiegestalten Carlo Collodis ein zutiefst christliches Thema verbirgt: Der Weg des Menschen zu Gott. Pinocchio ist jene Figur, die Ideologien entlarvt und die Schwächen des Menschen offen darstellt.

Im Vorjahr leitete der emeritierte Patriarch von Venedig, Kardinal Marco Cé, die Fastenexerzitien; im Jahr 2005 der Bischof von Novara, Renato Corti, davor Monsignore Bruno Forte (2004) sowie Erzbischof Angelo Comastri von Loreto (2003).

[Modificato da @Andrea M.@ 23/02/2007 17.38]

Sue27
00sabato 24 febbraio 2007 08:38
Danke, benedetto.fan, für deine Berichte. Toll, dass du an Aschermittwoch an der Messe teilnehmen konntest! Das war sicher ein Erlebnis!
Welchen gesundheitlichen Eindruck hat der Heilige Vater denn auf dich gemacht? Ich konnte nur kurz in die GA und in die Messe abends reinschauen und ich fand, dass Papa sehr müde und erschöpft aussah. Ich hoffe, es geht ihm gut!
Ich bin schon gespannt auf deine Bilder.
@Andrea M.@
00sabato 24 febbraio 2007 21:00
Eine Nachbetrachtung zum Thema
RÖMISCHE NOTIZEN

Bußprozession auf dem Aventin

CHRISTA LANGEN-PEDUTO

Wenn der „fette Dienstag“ des römischen Karnevals spät in der Nacht mit seinen Schlemmerorgien ausklingt, hat rund um den Vatikan schon die Fastenzeit begonnen. Am Nachmittag des Aschermittwochs stand für Benedikt XVI. ein Besuch von Sant'Anselmo, der „Mutterkirche“ der Benediktiner, auf dem Programm. Dort auf dem Aventinhügel führte er erst die Bußprozession zur benachbarten Basilika der Dominikaner, Santa Sabina, an und teilte dann beim anschließenden Gottesdienst das Aschenkreuz aus.

Von Sonntagabend, dem 25.Februar, bis zum folgenden Samstagmorgen werden wieder die geistlichen Exerzitien für den Papst und die römische Kurie abgehalten. Das ist Tradition in der ersten vollen Woche der Fastenzeit. Da fallen fast alle Audienzen und Termine aus. Papst, Kardinäle, Bischöfe und weitere Kurienmitglieder treffen sich vormittags und nachmittags zu Gebeten und Meditationen in der Erlöserkapelle des Apostolischen Palastes.

Auch in diesem Jahr werden die geistlichen Exerzitien wieder von einem Italiener gehalten. Es ist Giacomo Kardinal Biffi, der frühere Erzbischof von Bologna. Der 78-Jährige wird anhand von Textstellen aus dem Evangelium dreimal täglich Betrachtungen über „Dinge des Jenseits“ („Le cose di lassù“) vor seinem erlesenen Zuhörerkreis anstellen. Der gebürtige Mailänder, der sich häufig zu aktuellen Themen äußert, ist in Italien sehr bekannt. Überraschung löste ein – auch ins Deutsche übersetztes – Buch aus, in dem Kardinal Biffi tiefsinnige religiöse Betrachtungen mittels der berühmten italienischen Hampelmannfigur anstellte. Das Buch heißt: „Pinocchio oder Die Frage nach Gott“.

Noch vor Beginn der Karnevalszeit hat Papst Benedikt XVI. seine Fastenbotschaft mit dem Titel „Sie werden auf den schauen, den sie durchbohrt haben“ (Johannesevangelium 19, 37) veröffentlichen lassen. Sie ist eine Art Auszug aus seiner Enzyklika „Deus caritas est“. Es geht um die Liebe Gottes als Grundlage aller Nächstenliebe, die die Menschen zu sozialem Handeln veranlassen soll. Wieder führt Benedikt das Begriffspaar Eros-Agape an, ersehnende leidenschaftliche Liebe auf der einen Seite, Hingabe auf der anderen: „Die Liebe, mit der Gott uns umgibt, entspricht der Agape. Kann der Mensch etwa Gott etwas geben, was Er nicht schon besäße? … Doch Gott liebt auch mit der Kraft des Eros … Der Allmächtige erwartet das ,Ja‘ seiner Geschöpfe wie ein junger Bräutigam das seiner Braut“, so der Papst.

Wie jedes Jahr erläuterte der deutsche Kurienbischof Paul Josef Cordes, Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“, die Fastenbotschaft des Papstes im Pressesaal des Vatikans. Cordes stellte anhand dieses Textes zur Fastenzeit einen Wandel in der Verkündigung Benedikts XVI. gegenüber früheren Zeiten heraus. Immer weniger beschäftige sich der Papst mit der „horizontalen Dimension“ des christlichen Lebens und dafür mehr mit der vertikalen Verbindung zu Gott.

© Rheinischer Merkur Nr. 8, 22.02.2007

@Andrea M.@
00sabato 24 febbraio 2007 21:01
Eine allgemeine Einführung zum Thema
Die römischen Stationsgottesdienste der Fastenzeit und Osteroktav

Von Ulrich Nersinger

ROM, 24. Februar 2007 (ZENIT.org).- Wer sich während der Fastenzeit oder der Osteroktav in der Ewigen Stadt aufhält, hat die Gelegenheit, einen liturgischen Brauch kennen zu lernen, der seinen Ursprung auf die ersten christlichen Jahrhunderte zurückführen darf: die „missa stationalis“, den römischen Stationsgottesdienst.

Schon in frühester Zeit versammelten sich die Christen Roms in bestimmten Gotteshäusern zum Gebet und zu einer feierlichen Prozession, bei der die Allerheiligenlitanei gesungen wurde. Diese Art Zusammenkünfte hieß „statio“, und die Kirchen, in denen sie stattfanden, Stationskirchen. „Das Wort ‚statio‘ stammt aus der römischen Soldatensprache und bedeutet soviel wie Wache oder Wachtposten. Wie der Wachtdienst im Heer an einen festen Ort gebunden war und strengste Zucht und gewissenhafte Pflichterfüllung erforderte, so waren die Stationsgottesdienste ein Art Wachtdienst der Kirche, bei denen die Christen, eingedenk ihrer obersten Pflicht, dem Herrn mit unbedingter Hingabe zu dienen, alle weltlichen Beschäftigungen und Sorgen zurückstellten, um sich ganz der Betrachtung der göttlichen Geheimnisse zu widmen“, erklärt der Historiker Paolo Salviucci die Herkunft des Begriffes.

Der Kirchenschriftsteller Tertullian bestätigt die Ableitung des Wortes „statio“ aus der Militärsprache. Er schreibt in seiner Schrift „De oratione“, dass die Zusammenkünfte der Gläubigen nach soldatischen Sprachgebrauch „statio“ genannt wurden, weil die Christen die Streitschar Gottes seien. Auch die Formulierungen in den Gebeten der Stationsgottesdienste sprechen für die „militärische“ Deutung. So wurde, wenn der Papst bei der ersten Station in der Fastenzeit von St. Anastasia den Aventin hinauf nach Santa Sabina zog, dieser Tag in der Tagesoration des Sacramentarium Gregorianum und des Missale Romanum als „praesidia militiae christianae“ gepriesen. Denkbar wäre jedoch auch, dass „statio“ nicht von „stare – stehen“ kommt, sondern von „statuere – festsetzen“. Denn von Anfang an fanden die Stationen an bestimmten Tagen – „statutis diebus“ – statt; die Tage waren von vornherein festgesetzt, ebenso wie die Orte.

Diese Stationsfeiern galten als „äußerer Ausdruck der Einheit der ganzen stadtrömischen Gemeinde mit ihrem Bischof, nachdem durch die Mehrzahl der kirchlichen Gebäude und der gottesdienstlichen Versammlungen in diesen, unter der Leitung der in den ‚tituli‘ (Titelkirchen) residierenden Presbyter, eine gewisse Teilung der Gemeinde in lokale Gruppen eingetreten war“ (J. P. Kirsch, Die Stationskirchen des Missale Romanum, Freiburg im Breisgau 1926).

Fast zeitgleich mit einer ordnenden Einführung der Stationes in Rom dürfte der Anfang der Perikopenverteilung in den Messformularen zu sehen sein. Papst Damasus I. (366-384) gilt als der Oberhirte der Kirche, der durch Feste und durch wechselnde Perikopen die Liturgie als erster in größerem Maße bereichert hat. Das „Liber pontificalis“ gibt an, dass Papst Hilarius (461-468) die liturgischen Geräte, die für die Feier in den Stationskirchen benötigt wurden, stiftete; Papst Gelasius (492-496) kam das Verdienst zu, für die Liturgien stilistisch hochstehende Orationen geschaffen zu haben – auf ihn geht das sogenannte „Gelasianische Sakramentar“ zurück.

Die Ordnung der Stationes erfuhr eine einheitliche Regelung durch den hl. Gregor den Großen (590-604), der ihre Zahl festsetze und bestimmte, in welchen Kirchen die Gläubigen zusammenkommen sollten. Er baute die Liturgie der Stationsgottesdienste aus und betonte den bis in unsere Tage erhaltenen Charakter dieser Liturgie als Ehrung der Heiligen und Märtyrer, die in der betreffenden Kirche ruhen oder verehrt werden. Aus den Angaben des alten römischen Messbuches ersieht man, dass Gregor die Anzahl der Stationsgottesdienste auf 101 festgesetzt und 45 Gotteshäuser zu Stationskirchen bestimmt hatte. Noch bis in das 8. Jahrhundert hinein erfuhr die Stationsordnung Gregors des Großen weitere Ergänzungen.

Schon im 9. und 10. Jahrhundert konnte man von einer permanenten Teilnahme der Päpste an den Stationsgottesdiensten nicht mehr sprechen. Die Gründe dafür waren mannigfaltiger Natur – u. a. zählten die Kämpfe der römischen Adelsparteien dazu. In den folgenden Jahrhunderten beschränkten sich die Päpste in ihrem Erscheinen immer mehr; ihr Fehlen erklärte sich dann vor allem durch die wachsende Übernahme von Verpflichtungen politischer und höfischer Art.

Als die Nachfolger des hl. Petrus im 14. Jahrhundert ihren Sitz in das französische Avignon verlegten, war der Niedergang der Stationsgottesdienste nicht mehr aufzuhalten. Nach ihrer Rückkehr in die Ewige Stadt versuchten zwar einzelne Päpste die Stationsgottesdienste aufs Neue zu beleben; es gelang ihnen aber zumeist nur für ihr eigenes Pontifikat. Zu den Fördern der Stationsliturgie zählte vor allem Nikolaus V. (Tommaso Parentucelli, 1447-1455) der häufig in Anwesenheit des Kardinalskollegiums die „missae stationales“ feierte, besonders im Heiligen Jahr 1450.

Während der Renaissance hatten unter dem allgemeinen Niedergang der Frömmigkeit auch die Stationsgottesdienste zu leiden. Sie wurden vernachlässigt, bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts der altkirchliche Brauch durch Sixtus V. (Felice Peretti, 1585-1590) wieder ansatzweise aufgenommen wurde. Hugonius, ein Zeitgenosse des Papstes, schrieb: „Seine Heiligkeit, von der Erwägung ausgehend, dass die früheren Päpste persönlich nach der Stationskirche zu ziehen und dort das Hochamt zu singen pflegten, hat beschlossen jedes Jahr am ersten Tag der Fastenzeit nach dieser Kirche [Santa Sabina] zu ziehen und dort den Papstgottesdienst zu halten, dem das Kardinalskollegium und der ganze Hofstaat beiwohnen. Er hat darüber eine besondere Bulle erlassen und hat selbst mit dem schönen Brauch den Anfang gemacht, damit fürder die künftigen Päpste seinem Beispiel folgen.“

Die letzte Papst, der sich am Aschermittwoch nach S. Sabina begab, war Klemens XIII. (Carlo Rezzonico, 1758-1769). Klemens XIV. (Giovanni Vincenzo Antonio Ganga¬nelli, 1769-1774) bestimmte, dass der Aschermittwochsgottesdienst in der Kapelle des Palastes, in dem der Papst residierte, gehalten werden sollte, d. h. im Quirinal und später im Vatikan.

Eine intensive und ernsthafte Beschäftigung mit den alten römischen Stationsgottesdiensten und ihrer Beziehung zur Liturgie der Kirche setzte in der theologischen Literatur erst zu Beginn des 20. Jahrhundert ein. Der erste, der den Versuch machte, „bei Messen in größerer Zahl den Schleier ihres Zusammenhangs mit den Stationskirche oder deren Heiligengeschichte zu heben“ (Hartmann Grisar), war der sel. Ildefons Schuster OSB. Der spätere Mailänder Oberhirte gab 1915 ein Büchlein unter dem Titel „Le Sacre Stazioni Quaresimali secondo l’ordine del Missale“ heraus. Ab dem Jahr 1919 folgte dann das vierbändige Werk „Liber sacramentorum. Note storiche e liturgiche sul Missale Romanum“. Schuster war vor allem darum bemüht, „neben dem allgemeinen historischen Hintergrund des Kirchenjahres und der Festkreise, den frommen Gedankeninhalt des Missale zu erschließen“ (Hartman Grisar).

1925 veröffentlichte der Jesuit Hartmann Grisar, Professor der Universität Innsbruck, bei Herder in Freiburg seine Arbeit: „Das Missale im Lichte römischer Stadtgeschichte. Stationen, Perikopen, Gebräuche“. In seiner Einführung zu den Stationsgottesdiensten bekannte Grisar: „In alle Länder des römischen Ritus hinübergetragen, haben sie der Menschheit das aus dem Herzen Roms gedrungene heiße Gebet der Anrufung und der Zuversicht als Erbe gegeben“. Ein Jahr später verfasste Johann Peter Kirsch, Professor an der Universität Freiburg (Schweiz), in der von Abt Dr. Ildefons Herwegen OSB (Maria Laach) herausgegebenen Reihe „Ecclesia orans“ seine Schrift „Die Stationskirchen des Missale Romanum“, die sich an ein breiteres Publikum wandte; sie sollte, so ihr Verfasser, „zu einem immer tieferen Verständnis unserer wunderbaren eucharistischen Liturgie und ihrer heiligen Texte beitragen“.

In Rom wurde dem „Collegium Cultorum Martyrum“ im 20. Jahrhundert die Durchführung der Stationsgottesdienste der Fastenzeit und Osterzeit anvertraut. Mons. Carlo Resphigi, der Magister (Vorsteher) des Kollegiums von 1931 bis 1947, erneuerte die Feier der Stationsgottesdienste mit Genehmigung und Förderung des Heiligen Stuhles. Das Kollegium war 1879 von bedeutenden christlichen Altertumsforschern gegründet worden, um den Märtyrerkult zu fördern und die Geschichte der ersten Glaubenszeugen aufzuzeigen. An den Begräbnisorten der Märtyrer und den Versammlungsorten der Christen sollten Gottesdienste gefeiert und zu archäologischen Vorträgen und Konferenzen eingeladen werden. Papst Johannes Paul II. (Karol Wojtyla, 1978-2005) förderte das „Collegium Cultorum Martyrum“ in seinen Bemühungen für eine würdevolle Gestaltung der Stationsgottesdienste und erhob es vor einigen Jahren zur Päpstlichen Akademie.

Schon im ersten Jahre seines Pontifikates bekundete der selige Johannes XXIII. (Angelo Giuseppe Roncalli, 1958-1963) sein Interesse für eine Wiederbelebung der römischen Stationsfeiern unter dem Vorsitz des Papstes. Am Aschermittwoch des Jahres 1959 begab sich der Heilige Vater überraschend auf den Aventin, um den Stationsgottesdienst in Santa Sabina zu feiern. Seitdem haben die Päpste, wenn sie nicht durch Krankheit oder Gebrechlichkeit daran gehindert waren, diesen Usus beibehalten.

Das große Medienecho auf die Teilnahme des Papstes nutzte die katholische Presse, um an diesen altkirchlichen Brauch zu erinnern. Die „missa stationalis“ wurde in den theologischen Fachblättern wieder zu einem aktuellen Thema; sie schien manchem Liturgiker sogar der Ansatzpunkt für eine künftige Liturgiereform zu sein. Beim Eucharistischen Kongress in München (1960) erreichte es der Liturgiewissenschaftler Andreas Jungmann SJ, dass der Abschlussgottesdienst als „statio orbis“ bezeichnet wurde.

Der Stationsgottesdienst fand auch im „Caeremoniale Episcoporum“ des Jahres 1985 seine Würdigung und Adaptierung. Das bischöfliche Zeremonienbuch spricht in seinem ersten Kapitel „von der Stationsmesse des Diözesanbischofs“ und verwendet für die Feier eines Pontifikalamtes ausschließlich den Ausdruck „missa stationalis“.
@Andrea M.@
00martedì 27 febbraio 2007 16:31
Zu den Fasten-Exerzitien der Kurie
Vatikan: Kardinal Biffi predigt für Papst Benedikt und die Kurienmitarbeiter

Kenntnis der eigenen Sünden dient der Wiederentdeckung echter Freude

ROM, 27. Februar 2007 (ZENIT.org).- Die Sünde entdecken heißt, die tiefe Freude der Vergebung Gottes zu erfahren, so das Thema der ersten Meditationen, die der emeritierte Erzbischof von Bologna, Kardinal Giacomo Biffi, dem Papst und den Mitarbeitern der Römischen Kurie am Sonntag und am Montag vorlegte.

Der Aufruf „Strebt nach dem, was im Himmel ist“ (Kol 3,1) stand im Mittelpunkt der Ausführungen, mit denen Kardinal Biffi am Sonntagnachmittag seine Predigtreihe während der diesjährigen Fasten-Exerzitien in der Kapelle Redemptoris Mater des Apostolischen Palastes im Vatikan begann. Die „geistlichen Übungen“ werden am Samstagvormittag zu Ende gehen.

In seiner Montagspredigt dachte der Kardinal über die zentralen Elemente des Fastenzeit nach: Bekehrung, Sinn für die Sünde und rettende Reue.

Die Liturgie der Fastenzeit werde von einem Satz gekennzeichnet, der den Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu zusammenfasse: „Kehrt um, und glaubt an das Evangelium.“ Die 40-tägige Vorbereitungszeit auf Ostern sei somit nicht dazu da, um sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob es überhaupt etwas gebe, was zu ändern wäre, sondern um sich darüber klar zu werden, „was“ denn tatsächlich geändert werden müsse, um vom Zustand der Sünde und des Fehlverhaltens in den Zustand der Gnade überzugehen.

Umkehr, das heißt die Richtungsänderung des persönlichen Lebenswegs, beginnt nach Worten von Kardinal Biffi im Herzen – mit der inneren Reue. Wenn ein Jünger Christi seine Schuld bekenne, dann sei das kein Anlass zu Traurigkeit und Kleinmut und trübe nicht die „Gewissheit der göttlichen Barmherzigkeit“; echte Reue füphre unweigerlich zu wahrer Freude.

Weil der Sinn für die Sünde verloren gegangen sei, werde häufig gemeint, dass es keine Reue gäbe. Das stimme allerdings nicht ganz: In den Massenmedien würden unentwegt Ungerechtigkeiten und Missetaten angeprangert, und auch die Gerichtssäle seien voll von Fällen der Anklage. Diese Tatsachen wiesen darauf hin, dass der Sinn für die Sünde nach wie vor vorhanden sei, wobei es sich dabei allerdings nur um den „Sinn für die Sünde des anderen“ handle.

Demgegenüber bestehe die rettende Reue in der Anerkennung der eigenen Schuld, so Kardinal Biffi. Entferne man sich von der Sünde, komme man Gott immer näher, der der absolute Gegensatz zum Bösen sei. Die Reue ermögliche es, das bevorstehende Reich Gottes besser wahrzunehmen.

Der Satz aus der Aschermittwochsliturgie: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ (vgl. Gen 3,19), stand im Mittelpunkt der zweiten Betrachtung, die Kardinal Biffi am Montagnachmittag hielt.

„In einer Welt, die die unsichtbare Welt nicht anerkennt, ist der Tod eine Katastrophe“, erläuterte der Prediger. Ein Leben, das nach Ansicht einiger Menschen dazu bestimmt sei, mit dem Nichts zu enden, entleere auch das, was man zu Lebzeiten realisiere. Für die abartigste Handlung gäbe es nach dieser Sicht denselben Lohn wie für die großherzigste Tat.

Der Anstieg der Selbstmordrate und die immer häufigeren Todesfälle unter Jungendlichen, die aus der Diskothek nach Hause zurückkehrten, seien tragische Beispiele für ein Leben, das ohne Sinn gelebt werde. Diese Sinnleere sei für den menschlichen Geist etwas völlig Absurdes. Der tiefe Unterschied, den die Botschaft des Evangeliums, hier mache, liege auf der Hand: „Der Christ zensuriert den Gedanken an den Tod nicht. Er schämt sich nicht davor, sich vor dem Tod zu fürchten“, da dem Herr dasselbe widerfahren sei.

Kardinal Biffi rief die Hirten der Kirche dazu auf, sich einer gewissen Beeinflussung zu entziehen, die eine ernsthafte Reflexion über den Tod verhindere. Man müsse den Menschen nicht so sehr dahin bringen, zwischen einem zukünftigen Leben , von dem man nichts wisse, und einem Leben zu wählen, das man jetzt genießen könne, sondern man müsse ihn vor die Wahl eines sinnlosen Lebens stellen, das im Nichts ende, und der Hoffung auf ein bevorstehendes Ereignis, das uns Sinn und Ziel gäbe: die Auferstehung. „Unser Leben ohne Gott wäre eine Stichflamme, die in einer Handvoll erloschener Asche endet.“
@Andrea M.@
00martedì 27 febbraio 2007 20:28
Kardinal Biffi bei den Fastenexerzitien in Rom
Kardinal Biffi über Kardinal Schuster, das Neue des Christentums und das Wirken des Heiligen Geistes

Predigtreihe bei den Fasten-Exerzitien der Römischen Kurie

ROM, 27. Februar 2007 (ZENIT.org).- Kardinal Biffi ist im Rahmen der Exerzitien für Papst Benedikt XVI. und den Kardinälen, Bischöfen und Prälaten der Römischen Kurie auf das unvergleichlich Neue des Christentums zu sprechen gekommen.

Am Montagabend schloss der Prediger den ersten Exerzitientag mit einer Reflexion über das Zeugnis des seligen Ildefonso Schuster ab, der 25 Jahre lang, von 1929 bis 1954, als Erzbischof von Mailand gewirkt hatte.

Dieser Hirte sei bis heute ein Lehrmeister und Vorbild; zu Lebzeiten habe er ein überzeugendes Zeugnis für die unsichtbare Welt abgelegt. Kardinal Schuster habe es verstanden, das Geheimnis Christi in aller Natürlichkeit aktuell werden zu lassen. Die Pastoralbesuche, denen er stets eine große Bedeutung beigemessen habe, habe er an den Werktagen unternommen, um an den Sonntagen im Dom zu sein. „So konnten ihn die Mailänder immer sehen“, so Kardinal Biffi. Der Selige sein ein Hirt gewesen, der keine Ruhe gekannt habe.

In der ersten Betrachtung des heutigen Dienstags erinnerte Kardinal Biffi seine Zuhörer daran, dass es für die erste christliche Gemeinde neben dem Gott Israels auch den gekreuzigten und auferstandenen Jesus gegeben habe. Das Christentum sei als eine Fortführung des Judentums zu sehen, es sei im Innern des Glaubens Israels entstanden. Die Apostel hätten deshalb den Menschen der damaligen Zeit keine andere Religion vorgelegt.

Dennoch sei das Christentum in der Geschichte der Menschheit aber etwas unvergleichlich Neues gewesen. Die zentrale und alles umfassende Tatsache war nach Worten von Kardinal Biffi das „Einbrechen Christi und seines Erlösungswerkes“. Zudem breche Christus mit allen vorgegebenen Schemata.

Nach Ostern seien die Apostel gezwungen gewesen zuzugeben, dass sie mit jemandem in Berührung gekommen seien, „der über allem Sein steht“. Das Erstaunen, dass die Apostel angesichts dieser Tatsache empfanden, sei in verschiedenen Stellen des Evangeliums belegt.

Gegen Ende seiner ersten Meditation des Tages zitierte Kardinal Biffi den Hymnus aus dem Brief an die Kolosser, bei dem es sich nach seinen Worten um eine „sehr hohe Meditation über die transzendente Wirklichkeit Jesu“ handelt:

„Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Er ist vor aller Schöpfung, in ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Friede gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut“ (Kol 1,15-20).

In seiner zweiten Betrachtung des heutigen Tages wies der diesjährige Fastenprediger darauf hin, dass man bis vor wenigen Jahrzehnten gedacht habe, dass nur der, der dem Namen Jesu huldigt, der ewigen Verdammung entgehen könne. Heute hingegen ließe eine solche Haltung die Christen als verständnislose Menschen erscheinen, die dem Wahren und dem Guten im Außerchristlichen gegenüber verschlossen blieben. Diese könne nur dadurch verhindert werden, indem man erkenne, dass die unterschiedlichen Werte, wo sie auch immer zugegen sein mögen, von Christus stammten. Nur die universale Zentralität Christi könne der Widerspruch zwischen der christlichen Identität und dem nach Frieden haschenden Willen, allem gegenüber offen zu sein, überwunden werden.

Der Heilige Geist sei fähig, auch dort zu wirken, wo das Evangelium etwas zutiefst Fremdes sei, stellte Kardinal Biffi fest. Jeder Humanismus, der von der Kenntnis Christi absehe oder programmatisch gegen den Glauben gerichtet sei, führe unweigerlich zu einer unmenschlichen Gesellschaft.

[Modificato da @Andrea M.@ 27/02/2007 20.40]

@Andrea M.@
00martedì 27 febbraio 2007 20:29
Radio Vatikan berichtete über den Auftakt am Montag
26/02/2007

Vatikan: Fasten-Exerzitien für den Papst

Im Vatikan finden in dieser Woche die traditionellen Fastenexerzitien für Papst und Kurie statt. Jeden Tag lädt der diesjährige Exerzitienmeister Kardinal Giacomo Biffi in der Kapelle Redemptoris Mater zu drei Betrachtungen. Den Auftakt bildete heute Vormittag eine Meditation zum Thema "Bekehrt Euch und glaubt an das Evangelium".

"Wenn unser Leben nicht in seiner Ganzheit betrachtet wird, also: in seinen Ursprüngen, in seinen Werten, in seinem letzten transzendenten Ziel, wenn unser Leben nicht auch die Dinge "da oben" mit einschließt, verglüht es wie eine schnell aufzüngelnde Flamme, die als einzigen Erfolg ein Häufchen Asche hat. Wenn wir die menschliche Kreatur trennen vom Bewusstsein, dass wir von einem Gott stammen, in dem alles beginnt, von der Gewissheit, dass unter der körperlichen Oberfläche ein spiritueller Reichtum pulsiert, den die christliche Sprache als "Seele" bezeichnet, dann reduziert sich alles auf eine ziemlich armselige Sache: ein Häufchen Asche. Und alles würde absurd und hoffnungslos werden. Auch das, was uns begeistert und uns verführt, denn natürlich empfinden wir die Faszination, die von dieser Welt ausgeht - Gesundheit, Schönheit, Liebe, Leidenschaft, Kreativität, Karriere, Begeisterung, ästhetischer Genuss - alles würde am Ende zu nichts weiter als ein wenig Staub werden."

In der Woche der Fastenexerzitien befindet sich der Vatikan gleichsam im "Ausnahmezustand". Die alltägliche Arbeit an der Kurie wird auf das notwendige Mindestmaß beschränkt. Der päpstliche Terminkalender sieht keine Audienzen vor; auch die Generalaudienz entfällt. (gs)


Und auch Radio Vatikan sendet Ausschnitte daraus im Programm


Die Päpstliche Kurie hat sich zu den Fastenexerzitien zurück gezogen. Der diesjährige Exerzitienmeister, Kardinal Giacomo Biffi, lädt jeden Tag in der Kapelle Redemptoris Mater zu drei Betrachtungen. Ausschnitte daraus hören sie dieses Jahr als Fastenexerzitien bei Radio Vatikan ... (rv)

[Modificato da @Andrea M.@ 27/02/2007 20.39]

@Andrea M.@
00mercoledì 28 febbraio 2007 17:35
Mehr zu den Fastenexerzitien des Papstes
Kardinal Biffi: Das Christentum als Wertesystem – Reich des Antichristen

Fasten-Exerzitien des Papstes

ROM, 28. Februar 2007 (ZENIT.org).- Am Dienstagnachmittag sprach Kardinal Giacomo Biffi als Prediger der diesjährigen Fasten-Exerzitien im Vatikan über das Thema „Die prophetische Warnung von Wladimir Sergejewitsch Solowjew“.

Der Kardinal hob hervor, dass die Lehre, die uns dieser große russische Philosoph (1853-1900) hinterlassen habe, darin bestehe, dass das Christentum nicht auf eine Ansammlung von Werten reduziert werden darf. Im Mittelpunkt des christlichen Lebens stehe nämlich die persönliche Begegnung mit Christus.

„Es werden Tage kommen, in denen die Christenheit versuchen wird, die Tatsache des Heils in eine bloße Ansammlung von Werten aufzulösen.“ Um diese Worte des Philosophen kreisten die Ausführungen von Kardinal Biffi. Eine italienische Zusammenfassung war anschließend auf „Radio Vatikan“ zu hören.

Solowjew hatte mit großer Weitsicht die Tragödien des 20. Jahrhunderts vorhergesagt. Der Fastenprediger erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass sich im Werk Solowjews der Antichrist als Pazifist und Befürworter der Ökologie beziehungsweise der Ökumene präsentiere. Er werde ein ökumenisches Konzil einberufen und den Konsens aller christlichen Konfessionen suchen, indem er allen ein wenig nachgebe. Die Massen würden ihn daraufhin feiern und ihm folgen – bis auf eine kleine Schar von Katholiken, Orthodoxen und Protestanten. Sie würden dem Antichristen antworten: „Du gibst uns alles, außer das, was uns interessiert: Jesus Christus.“

Diese Erzählung, so der Kardinal, sollte uns zur Ermahnung gereichen. Heute liefen wir Gefahr, ein Christentum zu leben, in dem Jesus mit seinem Kreuz und seiner Auferstehung in Klammern gesetzt werde.

„Beschränkten wir uns darauf, von Werten zu reden, die alle miteinander teilten, dann würden wir in den Fernsehsendungen und in den Salons größere Zustimmung erfahren. Dann hätten wir aber auf Jesus, auf die erschütternde Wirklichkeit der Auferstehung, verzichtet“, unterstrich Kardinal Biffi.

Vor dieser Gefahr, Jesus hintanzustellen, stehe die Christenheit heute. Der Sohn Gottes könne nicht einfach in eine Reihe von guten Vorhaben übersetzt werden, die mit der vorherrschenden weltlichen Mentalität übereinstimmten. Das alles bedeute keineswegs eine Verurteilung der Werte; sie müssten jedoch einer aufmerksamen Unterscheidung unterzogen werden.

Nach Kardinal Biffi gibt es absolute Werte wie das Gute, das Wahre und das Schöne, und wer sie liebt, der liebe auch Christus – selbst dann, wenn er das nicht wisse. Würden hingegen relative Werte wie Solidarität, Liebe zum Frieden oder die Achtung vor der Schöpfung verabsolutiert, so gäben diese Werte Anlass zur Götzenanbetung und würden auf dem Weg zum Heil zu Hindernissen.

Wenn der Christ das Faktum seiner Erlösung verwässere, um sich der Welt zu öffnen und mit allen in einen Dialog einzutreten, versperre er sich der Verbundenheit mit Jesus und finde sich auf der Seite des Antichristen wieder.
@Andrea M.@
00mercoledì 28 febbraio 2007 17:37
Noch ein Bericht zum Thema
Kardinal Biffi betrachtet die Heilsgeheimnisse von Gründonnerstag und Karfreitag

Exerzitien der Römischen Kurie im Vatikan

Judas beziehungsweise den Erlösungsschmerz Christi und den Kummer der Jungrau Maria.

Der emeritierte Erzbischof von Bologna, der 1928 in Mailand geboren wurde, erläuterte in seiner ersten Predigt bei den Fasten-Exerzitien für den Papst und der Mitglieder der Römischen Kurie in der Kapelle „Redemptoris Mater“, dass die entscheidende Erlösungstat mit einem Gastmahl beginne, in dessen Zentrum ein sehr menschlicher Aufruf stehe: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Der Sohn Gottes bitte die Menschen also darum, ihn nicht zu vergessen.

Kardinal Biffi hob hervor, dass die Eucharistie deshalb vor allem ein Gedenken sei, das 2000 Jahre in die Geschichte der Menschheit zurückreiche; das Gedenken an jenen Zeitpunkt, an dem der Sohn des Schöpfers den Menschen überlassen worden sei. Dieses Bewusstsein gelte es, wach zu halten, unterstrich der Kardinal. Christsein bedeute: „täglich seine Aufmerksamkeit auf das zu richten, das Christus gesagt und getan hat: auf das, was er ist“.

Nach den Ausführungen des Kardinals, die von „Radio Vatikan“ verbreitet wurden, sie dieser Imperativ für den Menschen von fundamentaler Bedeutung; nur so könne er verstehen, wer er sei und wofür er lebe. „Wenn Christus der Heiland ist, dann sind wir nicht autonom, sondern gerettet.“ Dieses christliche Bewusstsein sei somit das genaue Gegenteil vom Bewusstsein des modernen Menschen.

Das Gastmahl beim Letzten Abendmahl ist nach Kardinal Biffi die Vorwegnahme des himmlischen Gastmahls.

Mit Blick auf Jesus, dem großes Leid widerfahren sei und der zudem die Erfahrung des Verrats, der Undankbarkeit und der Untreue habe machen müssen, schloss der Kardinal seine Überlegungen mit einem Gebet um die Gabe der Beharrlichkeit und eines dankbaren Herzens.

Karfreitag oder die menschliche Seite Jesu

In seiner zweiten Betrachtung betonte Kardinal Biffi am Mittwochvormittag, dass im Garten von Getsemani die Menschlichkeit Jesu aufleuchte. Gerade in dieser Situation erscheine er sich uns gegenüber besonders nahe: mit der inneren Schwäche seines Gebets und der Auflehnung gegenüber Leid und Schmerz, die dem Vater schließlich doch dargebracht würden.

Christus werde auf diese Weise zum ersten Priester, zu dem, der für die Menschheit Fürsprache einlege. In der Stunde des Todeskampfes habe Jesus noch intensiver gebetet, um die eigene Schwäche zu überwinden.

Dieses Vorgehen zeigt nach Kardinal Biffi, wie der Christ auf Leid und Schmerz antworten sollte: „nicht mit einer sterilen Rebellion oder mit dem Rückgriff auf Philosophien, die zu nichts führen, und ebenso wenig mit einem mutigen Stoizismus“. Dem Leiden müsse mit einer vertrauensvollen und leidenschaftlichen Suche nach Gott im Gebet entgegengetreten werden, hob der Prediger hervor. Dazu komme dann der vollkommene Gehorsam gegenüber Gott dem Vater, der mit Sicherheit auf unsere berechtigen Bitten antworten werde – allerdings mit einer weiseren Antwort, als wie wir dies erhoffen und erwarten könnten. Auch hierin sei Christus das große Vorbild: Gott erspare dem Sohn nicht die Prüfung des Todes, sondern mache aus dem Tod den Beginn des Lebens. Gott zwinge den Tod gewissermaßen dazu, „unter die Fahne der Auferstehung einberufen zu werden“.

Um den Reichtum des Kreuzesgeheimnisses zu verstehen, müsse man den Kalvarienberg aber mit den Augen Mariens sehen. Ihr Leid sei dadurch, dass sie um das Heilsgeschehen wisse, zwar nicht weniger, aber doch verklärt. Zusammen mit den Schmerzen des Sohnes dürfe man die Schmerzen der Mutter nicht vergessen.
@Andrea M.@
00giovedì 1 marzo 2007 17:02
Die Fastenexerzitien dauern an
Blick nach oben: Kardinal Biffi über die Notwendigkeit einer „anagogischen Ekklesiologie“

Fasten-Exerzitien im Vatikan

ROM, 1. März 2007 (ZENIT.org).- In seiner ersten Donnertagsbetrachtung beleuchtete Kardinal Giacomo Biffi, der emeritierte Erzbischof von Bologna, das Wesen der Kirche. Dabei unterstrich er die Notwendigkeit einer „anagogischen Ekklesiologie“, das heißt einer auf Transzendenz ausgerichteten Lehre von der Kirche hervor.

Nach der Auferstehung sei jeder Christ aufgerufen, nach oben zu schauen: „Genau das ist die Anagogie“, erklärte der Prediger des Papstes und des gesamten Mitarbeiterstabs der Römischen Kurie, die sich bis Samstag zu Gebet und Besinnung zurückgezogen haben, um sich auf das Osterfest vorzubereiten.

In der Kapelle „Redemptoris Mater“ des Apostolischen Palasts wies Kardinal Biffi nach „Radio Vatikan“ auf eines der unverzichtbaren Ziele der Seelsorge hin: dem Volk Gottes die Freude und den Stolz über die Zugehörigkeit zur Kirche zu vermitteln beziehungsweise diese wieder neu sichtbar zu machen. Dies sei ganz besonders in der heutigen Zeit vonnöten, auch wenn dieses Anliegen in den christlichen Gemeinden schon immer vorhanden gewesen sei. Somit bedürfe es in unseren Tagen einer transzendenten und anagogischen Erforschung.

In seiner zweiten Betrachtung des heutigen Tages betonte der Exerzitien-Prediger, dass die anagogische Sicht in den Briefen des heiligen Paulus einen immer größeren Stellenwert bekomme: Paulus übersteige die geschichtliche und sichtbare Anschauungsweise der Kirche, um ihre übermenschliche Wirklichkeit zu erfassen. Die beiden Bilder des Leibes und der Kirche aus dem Brief an die Epheser stünden in einer inneren Verbindung.

Kardinal Biffi schloss mit der Feststellung, dass es unter den Menschen keine Gemeinschaft gebe, die sich Kirche nennen darf, wenn sie nicht in erster Linie Gemeinschaft mit Christus sei.
@Andrea M.@
00sabato 3 marzo 2007 11:37
Die Fastenexerzitien des Papstes dauern an
01. März 2007

Giacomo Biffi : 'Der Antichrist verwässert Glaubenswahrheiten'

Kardinal Biffi zitiert bei Fastenexerzitien für den Papst Soloviev: „Der Antichrist präsentiert sich als Pazifist, Umweltschützer und als Ökumeniker."

Vatikan (www.kath.net/CWNews) Giacomo Kardinal Biffi hat im Rahmen der Fastenexerzitien für Papst Benedikt XVI. und die Mitarbeiter der Kurie vor „Exzessen des Ökumenismus“ und vor der „Tendenz, das Kreuz Christi herunterzuspielen“, gewarnt. In einer Meditation zitierte der Kardinal den russischen Philosophen Vladimir Soloviev: „Der Antichrist präsentiert sich als Pazifist, Umweltschützer und als Ökumeniker.“

Biffi prangert dann die Tendenz einiger Katholiken an, lieber vage spirituelle Ziele voranzutreiben als die Zentralität des christlichen Opfers zu betonen. „Heute laufen wir Gefahr, dass wir ein Christentum bekommen, das Jesus, das Kreuz und die Auferstehung beiseite legt.“

Der Kardinal warnte vor der Versuchung, den Glauben an Christus auf eine „reine Ansammlung von Werten“ zu reduzieren. Erneut auf Vladimir Soloviev Bezug nehmend, meinte der Exerzitienleiter, der Antichrist verwässere Glaubenswahrheiten, mache Zugeständnisse, um alle Interessen zufriedenzustellen sowie beständig wachsende Popularität zu erreichen.

[Modificato da @Andrea M.@ 03/03/2007 11.38]

@Andrea M.@
00sabato 3 marzo 2007 15:19
Fasten-Exerzitien der Kurie zu Ende
03/03/2007

Vatikan: Fasten-Exerzitien zu Ende - Der Papst ist zufrieden

Die Fastenexerzitien des Papstes und der römischen Kurie sind heute zu Ende gegangen. Eine Woche lang hatten sich Benedikt XVI. und die Kardinäle, Bischöfe und hohen Prälaten des Vatikan vier Mal täglich zu Gebet und Meditation zurückgezogen. Der Papst bedankte sich beim Autor und Leiter der Meditationen, dem Alt-Erzbischof von Bologna Kardinal Giacomo Biffi. Thema der Exerzitien war: "Strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!" Die Meditationen fanden in der mit Mosaiken geschmückten Kapelle "Redemptoris Mater" des Apostolischen Palastes statt.

Der Papst betonte in seinen Dankesworten an Kardinal Biffi:

"Sie haben uns wirklich geholfen, aus der Schwere des Alltags herauszukommen und in das Gravitationsfeld des Auferstandenen einzutreten. Ich möchte mich auch sehr herzlich für die scharfsinnigen und präzisen Zeitdiagnosen bedanken. Die Phänomene unserer Zeit scheinen so weit entfernt von der Religion und von Christus zu sein, und dennoch steckt hinter ihnen eine Frage, eine Erwartung, ein Wunsch: Nämlich dass die einzige, wahre Antwort auf diese heute allgegenwärtige Sehnsucht Christus ist."

Mit einem Augenzwinkern spielte der Papst auf eine Bemerkung Biffis an, in der es offenbar um eine theologische Äußerung einer Haushälterin gegangen war:

"Ich möchte Ihnen, Kardinal Biffi, danken für den Realismus, für den Humor und den konkreten Charakter Ihrer Worte, bis hin zu der ein wenig kühnen Theologie einer ihrer Haushälterinnen, die gesagt hat, dass "Gott vielleicht seine eigenen Fehler" habe. Das würde ich nicht unbedingt dem Urteil der Glaubenskongregation unterwerfen." (mg)


benedetto.fan
00domenica 4 marzo 2007 23:17
Zusammenfassung Fastenexerzitien 2007


hier ist ein(e) mitschnitt/zusammenfassung von CTV über die diesjährigen exerzitien. auch wenn im original bild und ton um einiges besser sind [SM=g27825], so gibt es zumindest einen kleinen einblick, was in der vergangenen woche passiert ist.

www.viddler.com/miss-marple/videos/4/





@Andrea M.@
00lunedì 5 marzo 2007 14:46
Zusammenfassung in der Presse
Die Tagespost vom 03.03.2007

„Tretet nicht auf die Seite des Antichrists“

Fastenexerzitien von Kardinal Giacomo Biffi für Papst und Kurie enden heute

Von Guido Horst

Rom (DT) Die Exerzitien in der Fastenzeit für den Papst und seine Mitarbeiter gehen zu Ende. Eine Woche ruhte die Arbeit im Vatikan. Selbst die Generalaudienz am Mittwoch war ausgefallen. Mehrmals täglich kamen Benedikt XVI. und die Kardinäle, Bischöfe und Prälaten der römischen Kurie in der Kapelle „Redemptoris Mater“ im zweiten Stock des Apostolischen Palastes zusammen, um eine Zeit der Besinnung einzulegen. Das ist ungefähr so, als würde sich das Management eines Weltkonzern für eine Woche zurückziehen, um sich über die „Philosophie“ des Unternehmens Gedanken zu machen.

Die „Philosophie“ des Unternehmens Kirche hatte in diesem Jahr der emeritierte Erzbischof von Bologna, Kardinal Giacomo Biffi, vorzutragen. Er war der Exerzitienmeister. Doch Biffi sprach nicht über eine Philosophie, über Ideen und religiöse Theorien, sondern über Personen. Das hatte auch Papst Benedikt während der vergangenen Monate getan, als er in den Generalaudienzen über die großen Gestalten der frühen Kirche sprach: über Jesus Christus, die Apostel und ersten Märtyrer. Der Kardinal aus Bologna tat es ihm nach.

Gleich am Dienstag erinnerte Biffi an die „Erzählung vom Antichristen“. von Wladimir Solowjew. „Es werden Tage kommen“, hatte der russische Philosoph des neunzehnten Jahrhunderts gewarnt, „in denen die Christenheit versuchen wird, die Tatsache des Heils in eine bloße Ansammlung von Werten aufzulösen.“ Bei Solowjew ist der Antichrist ein in Tübingen ausgebildeter Exeget, der für den Frieden in der Welt Großes leistet, sich in der Ökumene und Ökologie hervortut und Katholiken, Orthodoxen und Protestanten weit entgegenkommt. Jedoch eins will er hören: Dass die Führer der Christenheit ihn verehren – nicht aber Jesus Christus. Als die kleine Schar der Glaubenstreuen ihm widersteht – „alles, was uns interessiert, ist Jesus Christus“ –, verliert der Antichrist die Selbstkontrolle und zeigt erstmals sein wahres Gesicht. Auch heute, so erklärte Kardinal Biffi, laufe man Gefahr, ein Christentum zu leben, in dem Jesus Christus mit seinem Kreuz und seiner Auferstehung in Klammern gesetzt werde. „Würden wir uns darauf beschränken, von Werten zu reden, die alle miteinander teilen, dann würden wir in den Fernsehsendungen und Salons größere Zustimmung erfahren. Dann hätten wir aber auf Jesus, auf die erschütternde Wirklichkeit der Auferstehung, verzichtet“, mahnte der Kardinal. Wenn der Christ die Tatsache seiner Erlösung durch das Kreuz und die Auferstehung des Gottessohns verwässere, um sich der Welt zu öffnen und mit allen in einen Dialog zu treten, versperre er sich der Verbundenheit mit Jesus und finde sich auf der Seite des Antichristen wieder.

Der rote Faden bei den Exerzitien Biffis waren die Heilsgeheimnisse von Gründonnerstag über Karfreitag bis zu Ostern. „Wenn Christus der Heiland ist“, sagte er am Mittwoch, „dann sind wir nicht autonom, sondern gerettet.“ Dieses christliche Selbstbewusstsein sei genau das Gegenteil des Bewusstseins des modernen Menschen. Die entscheidende Erlösungstat Christi, so der Kardinal, habe mit einem Gastmahl begonnen, mit dem letzten Abendmahl Jesu mit seinen Aposteln. Und in dessen Mittelpunkt habe ein sehr menschlicher Aufruf gestanden: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Der Sohn Gottes bitte den Menschen darum, ihn nicht zu vergessen. Die Eucharistie sei ein Gedenken, das zweitausend Jahre in die Geschichte der Menschheit zurückreiche. Es sei ein Gedenken an jenen Zeitpunkt, an dem der Sohn des Schöpfers den Menschen überlassen worden sei. Dieses Bewusstsein gelte es wach zu halten, sagte der Kardinal. Christsein bedeute, „täglich seine Aufmerksamkeit auf das zu richten, was Christus gesagt und getan hat, auf das, was er ist.“

Die geistlichen Vorträge des früheren Erzbischofs von Bologna, die heute ihren Abschluss finden, standen unter dem Motto aus dem neutestamentlichen Paulus-Brief an die Kolosser: „Strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!“ Mit der Ansprache beim Gebet des Angelus am morgigen Sonntag nimmt Papst Benedikt seinen gewohnten Wochenrhythmus wieder auf.

[Modificato da @Andrea M.@ 05/03/2007 14.46]

@Andrea M.@
00lunedì 5 marzo 2007 16:37
So hat Benedikt XVI. Kardinal Biffi gedankt
Dankwort von Benedikt XVI. am Ende der Fasten-Exerzitien 2007 im Vatikan

In die „Anziehungskraft des Auferstandenen“ eintreten

ROM, 5. März 2007 (ZENIT.org).- Wir veröffentlichen die Ansprache, die Papst Benedikt XVI. am Samstagvormittag zum Abschluss der Fasten-Exerzitien der Römischen Kurie im Vatikan gehalten hat.

Der Heilige Vater bedankte sich spontan bei Kardinal Giacomo Biffi, dem Erzbischof Emeritus von Bologna (Italien), der in diesem Jahr die einzelnen Meditationen vorbereitet und in der Redemptoris-Mater-Kapelle des Apostolischen Palasts vorgetragen hatte.


Herr Kardinal,

im Namen von uns allen, die wir hier versammelt sind, möchte ich Ihnen von ganzem Herzen Dank sagen für die wunderbare Anagogie, die Sie uns diese Woche geschenkt haben.

In der Heiligen Messe antworten wir jeden Tag vor dem Eucharistischen Hochgebet auf die Einladung: „Erhebet die Herzen!“ mit den Worten: „Wir haben sie beim Herrn.“ Und ich fürchte, dass diese Antwort oft mehr rituell als existentiell ist. Sie aber haben uns in dieser Woche gelehrt, wirklich unser Herz zu erheben, zum Unsichtbaren hinaufzusteigen, hin zur wahren Wirklichkeit. Und Sie haben uns den Schlüssel gegeben, um jeden Tag auf die Herausforderungen dieser Wirklichkeit zu antworten.

Während Ihrer ersten Konferenz habe ich bemerkt, dass in den Intarsien meiner Kniebank der auferstandene Christus dargestellt ist, umgeben von Engeln, die fliegen. Ich dachte, dass diese Engel fliegen können, weil sie sich nicht in der Anziehungskraft der materiellen Dinge der Erde befinden, sondern in der Anziehungskraft der Liebe des Auferstandenen; und dass wir fliegen könnten, wenn es uns gelänge, ein wenig aus der Anziehungskraft des Materiellen herauszutreten, und wenn wir in die neue Anziehungskraft der Liebe des Auferstandene einträten.

Sie haben uns wirklich geholfen, aus dieser Anziehungskraft der Dinge des Alltags herauszugehen und in diese andere Anziehungskraft des Auferstandenen einzutreten und so in die Höhe zu steigen. Dafür danken wir Ihnen.

Ich möchte Ihnen auch danken, dass sie uns eine sehr scharfsinnige und genaue Diagnose unserer heutigen Situation gegeben haben. Und vor allem haben Sie uns gezeigt, wie hinter so vielen Phänomenen unserer Zeit, die dem Anschein nach sehr weit entfernt sind von der Religion und von Christus, eine Frage, eine Erwartung, eine Sehnsucht steht; und dass die einzige wahre Antwort auf diese in unserer Zeit allgegenwärtige Sehnsucht Christus ist.

So haben Sie uns geholfen, Christus mit größerem Mut nachzufolgen und die Kirche mehr zu lieben, die „Immaculata ex maculatis“, wie Sie uns zusammen mit dem heiligen Ambrosius gelehrt haben.

Schließlich möchte ich Ihnen für Ihren Realismus, für Ihren Humor und für Ihre Konkretheit danken, bis hin zur Theologie Ihrer Haushälterin, die ein wenig waghalsig ist: Ich würde es nicht wagen, diese Worte: „Der Herr hat vielleicht seine Fehler“ dem Urteil der Kongregation für die Glaubenslehre zu unterbreiten. Auf jeden Fall aber haben wir gelernt, und Ihre Gedanken, Herr Kardinal, werden uns nicht nur in den nächsten Wochen begleiten.

ZENIT-Übersetzung des italienischen Originals; © Copyright 2007 – Libreria Editrice Vaticana

@Andrea M.@
00giovedì 8 marzo 2007 19:08
Kurze Meldung im Rheinischen Merkur
08.03.2007

RÖMISCHE NOTIZEN

Exerzitien für die Kurie

VON MATTHIAS KOPP

Einfach war die theologische Kost nicht, die Giacomo Kardinal Biffi für eine Woche dem Papst und der gesamten römischen Kurie während der traditionellen Fastenexerzitien bot. Am letzten Wochenende gingen die vatikanischen Einkehrtage zu Ende und der Alltag hat das Leben im Kirchenstaat wieder eingeholt. Kardinal Biffi war von Papst Benedikt XVI. persönlich gebeten worden, die Exerzitien zu halten. Der 78-jährige emeritierte Erzbischof von Bologna versuchte bei seinen Betrachtungen, möglichst viele Themen anzusprechen. Dabei ging es ihm vor allem um zwei Schwerpunkte: das transzendente Wesen der Kirche und die innere Umkehr eines jeden Gläubigen.

Für einige Kurienmitarbeiter war es daher überraschend, dass Biffi den großen russischen Philosophen Wladimir Solowjew (1853-1900) und dessen Philosophie zum Anlass seiner Ausführungen nahm. Der zentrale Satz des Russen, der mit großer Weitsicht auf die kommenden Tragödien des 20. Jahrhunderts verwiesen hatte, heißt: „Es werden Tage kommen, in denen die Christenheit versuchen wird, die Tatsache des Heils als bloße Ansammlung von Werten aufzulösen.“ Dagegen müsse sich heute ein lebendiges Christentum wehren, sagte Kardinal Biffi. Natürlich sei die Konzentration auf Werte unumgänglich, aber der transzendente Charakter von Kirche und Glaube, ja der Religion insgesamt dürfe nicht vergessen werden. „Wer sich allein auf Werte beschränkt, riskiert, die zentrale Botschaft des christlichen Glaubens zu übersehen. Denn Auferstehung hat bei der alleinigen Ausrichtung auf die Wertefrage verloren.“

Vom biblischen Bericht über Gethsemane ging der Kardinal aus. Hier zeige sich in besonderer Weise die menschliche Seite Jesu. Seine Botschaft am Abend des Gründonnerstag laute: „Dem Leiden muss mit einer vertrauensvollen und leidenschaftlichen Suche nach Gott im Gebet begegnet werden“, sagte Biffi. Um der Auferstehung entgegenzublicken, sei es aber notwendig, innere Umkehr zu zeigen. „Wer umkehrt, wird nicht nur ein neuer Mensch, er kann Christus und den Mitmenschen offener und unbefangener begegnen, vor allem kann der ‚umgekehrte' Mensch besser begreifen, was Transzendenz bedeutet.“

Über eine Umkehr sprach der Leiter der kurialen Exerzitien. Wer fähig dazu sei, der wende sich mit einem bewussten Ja gegen jede Form von Sinnlosigkeit und Sinnlehre. „Dadurch schließt sich wieder der Kreis, denn Werte können die Transzendenz nicht erklären. Die Transzendenz erklärt sich in Christus allein.“ Das sei der tiefere Sinn von Ostern, an dem sich Kirche und Menschen an ihrem Glauben erfreuen sollten.

Wieder mehr Freude an der Zugehörigkeit zur Kirche zu zeigen – das wünschte Kardinal Biffi den Mitarbeitern der Kurie während dieser Tage: „Das muss nicht überheblich sein, aber die Welt will etwas von dieser Kirche sehen und verstehen.“

© Rheinischer Merkur Nr. 10, 08.03.2007
@Andrea M.@
00mercoledì 6 febbraio 2008 14:18
Fastenzeit 2008

Fastenzeit im Vatikan: Aschermittwoch, Stationsgottesdienste und Exerzitien

ROM, 5. Februar 2008 (ZENIT.org).- Morgen Nachmittag wird Papst Benedikt XVI. mit dem feierlichen Stationsgottesdienst in Santa Sabina auf dem Aventin die Fastenzeit einläuten. In seiner kürzlich vorgestellten Botschaft für die Fastenzeit 2008 ermutigt er die Gläubigen nachdrücklich, hochherzig zu sein und Almosen zu geben.

So ist es kein Zufall, dass der Papst gerade den Aschermittwoch gewählt hat, um seine Katechesen-Reihe über den heiligen Kirchenvater Augustinus mit einer Betrachtung zu beenden, die sich ganz auf „Bekehrung“ und „Umkehr“ des Heiligen konzentrieren wird. Dies hatte er während seiner dritten Katechese über Augustinus am vergangenen Mittwoch angekündigt. Das Thema der Umkehr, so der Papst, sei für Augustinus ein Thema gewesen, „das nicht nur für sein persönliches Leben grundlegend ist, sondern auch für das unsrige“.

„Wenn wir den Weg des heiligen Augustinus verfolgen, so könnten wird darüber nachdenken, was diese Umkehr ist: Sie ist eine definitive Angelegenheit, die grundlegende Entscheidung aber muss sich entwickeln, muss sich in unserem ganzen Leben verwirklichen.“ Ausgehend von diesem Leitfaden dürfte der Heilige Vater morgen bei der Generalaudienz, der letzten vor einer zweiwöchigen Pause, den Weg des Christen in der Fastenzeit gewissermaßen vorzeichnen.

Nach einem kurzen Gebet in der Abteikirche von Sant’Anselmo wird der Bischof von Rom am Nachmittag des Aschermittwochs in Begleitung der Benediktinermönche der Abtei, der Dominikaner von Santa Sabina sowie der Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe in einer Bußprozession in die Basilika von Santa Sabina ziehen, wo er der Heiligen Messe vorstehen und den Ritus der Aschenauflegung vollziehen wird.

Die Tradition der „Stationsmessen“ in der Fastenzeit und der Osteroktav geht auf die frühe Zeit des Christentums in Rom zurück. Die Christen der Hauptstadt des Imperiums versammelten sich in bestimmten Gotteshäusern zum Gebet und zu einer feierlichen Prozession, bei der die Allerheiligenlitanei gesungen wurde. Diese Art Zusammenkünfte hieß „statio“; die Kirchen, in denen sie stattfanden, Stationskirchen. Nach einer Erläuterung des Historikers Paolo Salvucci stammt das Wort „statio“ aus der römischen Soldatensprache und bedeutet soviel wie „Wache“ oder „Wachtposten“.

„Wie der Wachdienst im Heer an einen festen Ort gebunden war und strengste Zucht und gewissenhafte Pflichterfüllung erforderte, so waren die Stationsgottesdienste ein Art Wachdienst der Kirche, bei denen die Christen - eingedenk ihrer obersten Pflicht, dem Herrn mit unbedingter Hingabe zu dienen - alle weltlichen Beschäftigungen und Sorgen zurückstellten, um sich ganz der Betrachtung der göttlichen Geheimnisse zu widmen“, so Salviucci.

Die Stationsfeiern galten als „äußerer Ausdruck der Einheit der ganzen stadtrömischen Gemeinde mit ihrem Bischof, nachdem durch die Mehrzahl der kirchlichen Gebäude und der gottesdienstlichen Versammlungen in diesen, unter der Leitung der in den ‚tituli’ (Titelkirchen) residierenden Presbyter, eine gewisse Teilung der Gemeinde in lokale Gruppen eingetreten war“ (J. P. Kirsch, „Die Stationskirchen des Missale Romanum“, Freiburg im Breisgau 1926).

Die traditionellen Exerzitien der Fastenzeit für den Papst und die römische Kurie werden dieses Jahr vom französischen Jesuiten und Kardinal Albert Vanhoye geleitet werden. Sie beginnen wie üblich am ersten Fastensonntag: Auf die Vesper in der Kapelle „Redemptoris Mater“ im Apostolischen Palast (Beginn 18.00 Uhr) werden die erste Betrachtung, die Anbetung und der Eucharistische Segen folgen.

Während der folgenden fünf Tage sind zwei Betrachtungen am Vormittag und eine Betrachtung am Nachmittag vorgesehen. Diesmal werden sie das Motto beleuchten: „Machen wir Christus zu unserem Hohenpriester: Da wir nun einen erhabenen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, lasst uns an dem Bekenntnis festhalten“ (Hebr 4,14).

Kardinal Albert Vanhoye ist nach Kardinal Marco Cé, Altpatriarch von Venedig, und Kardinal Giacomo Biffi, Alterzbischof von Bologna, der dritte Fastenexerzitienprediger des Pontifikats Benedikts XVI. Der 84jährige Vanhoye ist Exeget und Bibeltheologe. Er lehrte von 1963 bis zu seiner Emeritierung 1993 als Spezialist für das Neue Testament am Päpstlichen Institut Biblicum in Rom. Im Konsistorium am 24. März 2006 hatte ihn Papst Benedikt XVI. als Kardinaldiakon in das Kardinalskollegium aufgenommen.

Täglich werden der Heilige Vater und seine Mitarbeiter um 9.00 Uhr die Laudes beten und die erste Betrachtung hören. Das Feier der „Hora Tertia“ und die zweite Betrachtung beginnen um 10.15 Uhr. Nach der dritten Betrachtung (Beginn 17.00 Uhr) wird die Vesper gefeiert. Die Eucharistische Anbetung und der Eucharistische Segen bilden den Schlussakkord des täglichen „Rahmenprogramms“ für die Exerzitien, die am Samstag, dem 16. Februar, zu Ende gehen werden.

Für die Zeit der geistlichen Übungen, in der der persönliche Umgang mit Gott in besonderer Weise im Vordergrund steht, sind keine öffentlichen Auftritte von Papst Benedikt XVI. vorgesehen.

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