Besucht Benedikt XVI. Assisi?

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Kirsty1
00martedì 14 marzo 2006 17:03
Besucht Benedikt XVI. Assisi?



Bischof Domenico Sorrentino und die Ordensgemeinschaften haben den Papst eingeladen, ob er kommen wird, ist ungewiss.

Assisi (www.kath.net) Benedikt XVI. könnte noch heuer einen kurzen Besuch in Assisi machen. Das meldete das Internetportal korazm.org. Eine Einladung der Bischöfe und der Ordensvertreter wurde schon ausgesprochen. Vom Vatikan gibt es noch keine Antwort.

Papst Johannes Paul II. hatte Assisi insgesamt sechs Mal besucht. Benedikt XVI. habe Interesse daran, die Einladung des Bischofs von Assisi, Domenico Sorrentino, und der Franziskaner zu akzeptieren, wird in gut informierten kirchlichen Kreisen spekuliert. Anlass des möglichen Besuchs sind zwei Jubiläen.

Heuer wird das 20-Jahr-Jubiläum des Gebetstages für den Weltfrieden begangen, zu dem Johannes Paul II. erstmals am 27. Oktober 1986 einlud. Und: Vor genau 800 Jahren – im Jahr 1206 – hatte der heilige Franz von Assisi sein Bekehrungserlebnis, nach dem er auf allen Reichtum verzichtete und ein Leben in Armut führte.

Der Bischof selbst ist optimistisch. Benedikt XVI. habe ihm gegenüber gemeint, es sei sein großer Wunsch, Assisi zu besuchen, erklärte Domenico Sorrentino der Agentur Apcom. Ob der Papst die Einladung annehmen wird, ist ungewiss. Denn Einladungen zu Besuchen erreichen ihn rund um die Uhr aus der ganzen Welt.



www.kath.net/



Denn Einladungen zu Besuchen erreichen ihn rund um die Uhr aus der ganzen Welt

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Ich könnte mir schon vorstellen, das Papa gerne nach Assisi möchte, also so ein Besuch ist bestimmt nicht undenkbar.
@Andrea M.@
00sabato 30 dicembre 2006 21:24
Meldung von Anfang Dezember 2006
08. Dezember 2006

Papst Benedikt XVI. kommt nach Assisi

Der Heilige Vater sorgt für eine weitere Reiseüberraschung und kommt am 17. Juni 2007 nach Assisi

Assisi. Papst Benedikt XVI. sorgt weiterhin für Reiseüberraschungen und wird am 17. Juni 2007 den Wallfahrtsort Assisi besuchen. Dies gab die lokale Bischofskonferenz bekannt wie kath.net erfahren konnte. Benedikt wird der dritte Papst in der Nachkriegsära sein, der nach Assisi reist. Am 4. Oktober 1962 besuchte Papst Johannes XXIII den Wallfahrtsort. Johannes Paul II. hat Assisi fünf Mal besucht: 1982, 1986, 1993, 1998 und das letzte Mal 2002. Assisi ist insbesondere wegen des Hl. Franz von Assisi und der Hl. Klara bekannt und ist einer der größten Wallfahrtsorte der Welt.

© kath.net
@Andrea M.@
00martedì 8 maggio 2007 09:13
Somit ist es wohl offiziell
Papst Benedikt XVI. besucht am 17. Juni den italienischen Wallfahrtsort Assisi

ROM, 7. Mai 2007 (ZENIT.org).- Am Sonntag, dem 17. Juni, wird Benedikt XVI. die Geburtsstadt des heiligen Franz von Assisi besuchen. Das geht aus dem liturgischen Kalender des Papstes für die Monate Mai und Juni 2007 hervor.

Der Heilige Vater wird um 8.50 Uhr in Assisi eintreffen, wo ihn Erzbischof Domenico Sorrentino und weitere Vertreter des kirchlichen und öffentlichen Lebens willkommen heißen werden.

Mit dem Auto wird der Papst zunächst zur Kirche San Damiano (gegen 9.30 Uhr) und anschließend zur Basilika gebracht werden, die der heiligen Klara gewidmet ist (9.50 Uhr), um in aller Stille zu beten.

Für 10.30 Uhr ist der Beginn der Heiligen Messe angesetzt, die der Heilige Vater in der Unterkirche der Basilika San Francesco zelebrieren wird. Im Anschluss an die Eucharistiefeier wird er mit den Gläubigen den Angelus beten.

Um 13.00 Uhr wird der Bischof von Rom zusammen mit den Hirten aus Umbrien, den Franziskanern und seinem Gefolge das Mittagessen einnehmen. Bei dieser Gelegenheit wird der Heilige Vater auch die deutschen Klarissen begrüßen.

Für 16.30 Uhr ist in der Kathedrale San Rufino eine Begegnung mit dem Klerus und den Ordensleuten des Erzbistums vorgesehen.

Mit einem privaten Besuch des Papstes in der Basilika Santa Maria degli Angeli – er wird in der Portiunkula, der kleinen Kapelle, die Franz von Assisi wieder aufbaute und bewohnte, eine Weile des Gebets halten (17.30 Uhr) – und einem Treffen mit den Jugendlichen auf dem Vorplatz der Basilika wird der Pastoralbesuch des Heiligen Vaters in Assisi ausklingen.
@Andrea M.@
00lunedì 21 maggio 2007 00:24
Was noch geplant ist
Papst spricht am 17. Juni in Assisi

Umfangreiches Programm Benedikts XVI. in der Franziskus-Stadt

Rom, 18.5.07 (KAP) Papst Benedikt XVI. wird bei seinem Assisi-Besuch am 17. Juni auch eine Ansprache vor dem Generalkapitel der Minoriten halten. Das teilte der Orden am Freitag in Assisi mit. Bei dem Generalkapitel wird u.a. ein neuer Generalminister gewählt; seit 2001 übt das Amt der US-Amerikaner P. Joachim Giermek aus. Das Generalkapitel endet am 20. Juni.

Benedikt XVI. wird in Assisi gemeinsam mit allen Bischöfen Umbriens in der Basilika des Hl. Franziskus einen Gottesdienst feiern und am Nachmittag mit dem Klerus und den Ordensleuten der Diözese zusammentreffen. Vorgesehen ist auch eine Begegnung mit den bayrischen Klarissen in Assisi, die der der Papst in seiner Kardinalszeit gelegentlich besucht hatte. Auf dem Vorplatz der Basilika Santa Maria degli Angeli trifft Benedikt XVI. gegen Abend mit Jugendlichen zusammen.

Es ist das erste Mal, dass Benedikt XVI. als Papst nach Assisi kommt. Sein Vorgänger besuchte keinen Ort so häufig wie Assisi. Insgesamt sechs Mal hielt sich Johannes Paul II. dort auf, unter anderem zum 800. Jahrestag der Geburt des Heiligen Franziskus und zu den Friedensgebeten in den Jahren 1986, 1993 und 2002.

Minoriten und Franziskaner bereiten sich seit einem Jahr auf das Jubiläum "800 Jahre Bekehrung des Heiligen Franziskus und Ordensgründung" vor. Der Franziskanerorden startete im Januar 2006, beginnend in Italien und Portugal, einen dreijährigen Zyklus mit Veranstaltungen zum 800-Jahre-Jubiläum der 1209 vom Hl. Franz von Assisi gegründeten Brüdergemeinschaft.

Der Heilige Franz von Assisi gründete im Jahre 1209 den Orden der Minderen Brüder. Die Zahl der Minderbrüder, die im Jahre 1209 zwölf betragen hatte, erreichte zehn Jahre später schon 5.000. Der Orden musste daher in Provinzen und Kustodien eingeteilt werden.

Kurze Zeit nach dem Tod des Heiligen Franziskus standen sich innerhalb des Ordens zwei Parteien gegenüber, jene der Spiritualen und jene der Minoriten-Konventualen. Die Spiritualen befolgten eine buchstäbliche Regeltreue, wie sie die kleine Gemeinschaft von 1209 noch halten konnte, wie sie aber durch das ständige Anwachsen der Brüderzahl nicht mehr möglich war.

Bei den Konventualen (Minoriten) kam es zur Gründung großer Stadtklöster, die wichtige Impulse im Bereich von Seelsorge, Theologie, Philosophie und Kunst gaben. Dies löste jedoch unter einigen Brüdern, die unter der Diskrepanz von Ideal und Wirklichkeit litten, die Sehnsucht nach einem anderen Weg aus. So entstand um 1368 die Observanzreform, deren wichtigste Vertreter der Heilige Bernhard von Siena und der Heilige Johannes Capistran waren. Die Nachfolger dieser Reformer ("Observanten") sind jene Ordensleute, die heute als "Franziskaner" bezeichnet werden.

Bis zum Jahre 1517 wählten jedoch nur die Konventualen den Ordensgeneral, die Observanten waren mit zwei Generalvikaren vertreten. Mit der päpstlichen Bulle "Ite et vos" (Geht auch ihr euren Weg) gab Papst Leo X. im Jahre 1517 den "Observanten" einen eigenen Generalminister und teilte somit den Orden in den Zweig der Minoriten (OFM Conv) und den der Franziskaner (OFM).

Im Jahre 1525 formierten sich aus den "Observanten" die Kapuziner. Sie erlangten schon 1528 kirchliche Anerkennung und wurden 1619 ein selbständiger Orden (OFM Cap). Heute wird das Erbe des Heiligen Franziskus von drei Zweigen bewahrt - Minoriten, Franziskaner, Kapuziner.

Quelle: kathpress.at
@Andrea M.@
00mercoledì 13 giugno 2007 06:10
Pastoralreise des Papstes innerhalb Italiens

Benedikt XVI. besucht Assisi

Am 17. Juni - Jubiläum "800 Jahre Bekehrung des Heiligen Franziskus und Ordensgründung"

Vatikanstadt (KAP) Papst Benedikt XVI. reist am 17. Juni zu einem 10-stündigen Besuch in die mittelitalienische Franziskus-Stadt Assisi. In der Unterkirche der Basilika San Francesco werde er eine Messe feiern und vor der Basilika Santa Maria degli Angeli sei ein Jugendtreffen geplant, bestätigte das vatikanische Presseamt.

Nach dem noch vorläufigen Programm wird Benedikt XVI. kurz vor 10 Uhr per Hubschrauber in Assisi eintreffen. Zunächst begibt er sich in das Kloster von San Damiano außerhalb der Kleinstadt. Vor der Messe um 10.30 Uhr in der Grabkirche des heiligen Franziskus ist auch noch ein kurzer Besuch in der Basilika Santa Chiara vorgesehen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den umbrischen Bischöfen im Konvent von San Francesco begrüßt der Papst die deutschen Klarissen-Schwestern. Um 16.30 Uhr trifft er im Dom San Rufino Priester und Ordensleute der Region. Nach einem privaten Besuch in der Sterbe-Kapelle des heiligen Franz und der Jugendbegegnung vor Santa Maria degli Angeli (17.30 Uhr) ist der Rückflug nach Rom vorgesehen.

Es ist das erste Mal, dass Benedikt XVI. als Papst nach Assisi kommt. Sein Vorgänger besuchte keinen Ort so häufig wie Assisi. Insgesamt sechs Mal hielt sich Johannes Paul II. dort auf, unter anderem zum 800. Jahrestag der Geburt des Heiligen Franziskus und zu den Friedensgebeten in den Jahren 1986, 1993 und 2002.

Heute wird das Erbe des Heiligen Franziskus von drei Ordenszweigen bewahrt - Minoriten, Franziskaner, Kapuziner. Der Franziskanerorden startete im Januar 2006, beginnend in Italien und Portugal, einen dreijährigen Zyklus mit Veranstaltungen zum 800-Jahr-Jubiläum der 1209 vom Hl. Franz von Assisi gegründeten Brüdergemeinschaft. Der Minoritenorden hält gegenwärtig in Assisi sein Generalkapitel ab, vor dem der Papst sprechen wird.

Quelle: kathpress.co.at

ingaH
00martedì 19 giugno 2007 19:06
Bericht über den besuch bei Zenit
Papst Benedikt ruft Franziskaner auf, Christus leidenschaftlich zu verkünden
Glaube des Franziskus an das Evangelium dient als Vorbild

ASSISI, 19. Juni 2007 ( ZENIT.org).- Papst Benedikt XVI. hat die Franziskaner dazu ermutigt, den Fußspuren ihres Gründers zu folgen, indem sie auf alle Herausforderungen des Lebens mit dem Evangelium antworten.

In der Botschaft, die der Heilige Vater am Sonntag während seines Aufenthalts in Assisi dem Generalkapitel der Franziskaner-Minoriten in der Basilika ihres Ordensgründers zukommen ließ, wird besonders die Bedeutung der Erfahrung dieses großen Heiligen für die heutige Welt hervorgehoben.

Der heilige Franziskus verstand sich ganz im Licht des Evangeliums, woher auch die immerwährende Authentizität seines Beispiels" herrühre. Seine Prophezeiung lehrt uns, das Evangelium zu unserem Maßstab für die Herausforderungen aller Zeiten zu machen, einschließlich unserer eigenen, indem wir den trügerischen Verlockungen vergänglicher Moden widerstehen, um uns in Gottes Plan zu verwurzeln und so die wahren Nöte der Menschheit zu erkennen.

Der Heilige Vater bringt in der Botschaft seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Fratres dieses Programm mit neuem Schwung und Mut annehmen und sich dabei der Kraft, die von oben kommt, anvertrauen.

Bezüglich der Feier des 800. Jahrestages der Bekehrung des heiligen Franziskus betont Papst Benedikt XVI.: Indem er sich selbst ganz dem Wirken des Heiligen Geistes überließ, kehrte sich Franziskus immer mehr Christus zu und verwandelte sich in sein lebendiges Abbild, durch die Armut, die Nächstenliebe und in der Mission.

Das zentrale Thema, mit dem sich das Generalkapitel beschäftigte, war die ständige Fortbildung. Im Mittelpunkt dieser Bemühung um soll nach Papst Benedikt die Bereitschaft stehen, sich vom Heiligen Geist formen zu lassen; bereit zu sein, dorthin zu gehen, wohin er ruft. Der Franziskaner solle durch den Akt des Hörens auf das Wort in einem Klima des intensiven und ständigen Gebets verwurzelt sein. Nur dann sei er in der Lage, die wahren Bedürfnisse der Männer und Frauen unserer Tage zu verstehen, ihnen Antworten der göttlichen Weisheit anzubieten und das zu verkünden, was sie wahrhaft in ihrem eigenen Leben erfahren haben.

Es sei notwendig, dass jeder Bruder in Treue zum Beispiel des heiligen Franziskus wahrhaft kontemplativ ist, die Augen auf die Augen Christi richtet, in seinen leidenden Mitmenschen das Antlitz Christi erkennt und allen die Botschaft des Friedens bringt. Dazu müsse jeder Ordensbruder seinen ganz persönlichen Weg der Einswerdung mit Christus einschlagen.

Weiterhin führt der Heilige Vater aus: Die Franziskaner-Minoriten sind dazu aufgefordert, Verkündiger Christi zu sein: Mögen sie sich allen in Demut und Vertrauen nähern, um den Dialog zu begünstigen, während sie gleichzeitig stets ein leidenschaftliches Zeugnis des einen und einzigen Erlösers geben. Mögen sie Zeugen der Schönheit Gottes sein, die Franziskus besungen hat, als er die Wunder der Schöpfung betrachtete.

Schließlich lädt Papst Benedikt XVI. die Franziskaner dazu ein, Gott für die Ausbreitung ihres Ordens, vor allem in den Missionsländern, zu danken, und diese Begegnung dazu zu nutzen, um sich zu fragen, was der Heilige Geist von ihnen wünscht, um zu Beginn des dritten christlichen Jahrtausends das Reich Gottes in den Fußspuren ihres Gründervaters weiterhin leidenschaftlich zu verkünden.
@Andrea M.@
00mercoledì 20 giugno 2007 22:32
Hier noch der Wortlaut der Predigt
Danke IngaH für den kurzen Bericht über den Besuch in Assisi.

Die Bekehrung des heiligen Franziskus: Predigt Benedikts XVI. in Assisi

"Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir"

ASSISI, 18. Juni 2007 (ZENIT.org).- Wir veröffentlichen eine "Radio-Vatikan"-Übersetzung der Predigt, die Papst Benedikt XVI. am Sonntag in der Geburtsstadt des heiligen Franz von Assisi gehalten hat.

Der Heilige Vater betonte während der Heiligen Messe auf dem Platz vor der Unterkirche der Basilika, dass das charakteristische Merkmal im Leben des heiligen Franz von Assisi die Bekehrung zu Jesus Christus gewesen sei - eine Bekehrung, die bis zur Sehnsucht ging, "sich in ihn zu "verwandeln", indem er ein vollkommenes Abbild wurde".

Das Leben des bekehrten Franziskus sei nichts anderes als "ein großer Liebesakt" gewesen, fuhr Papst Benedikt fort, beseelt von dem Wissen, dass Christus der Friede des Menschen ist. "Christus selbst steht am Beginn des Kosmos, weil in ihm alles geschaffen ist. Christus ist die göttliche Wahrheit, der ewige "Logos", in dem jeder Dialog der Zeit sein letztes Fundament findet. Franziskus hat diese christologische Wahrheit in seinem Fleisch zutiefst angenommen; sie steht an den Wurzeln der menschlichen Existenz, des Kosmos, der Geschichte."



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Liebe Brüder und Schwestern,

was sagt uns der Herr heute, während wir vor diesem beeindruckenden Szenario dieses Platzes Eucharistie feiern, wo sich acht Jahrhunderte Heiligkeit, Verehrung, Kunst und Kultur sammeln, verbunden mit dem Namen Franziskus von Assisi? Alles hier spricht heute von Bekehrung, daran hat auch Bischof Domenico Sorrentino erinnert, dem ich von Herzen für die warmen Worte an mich danke. Mit ihm grüße ich die ganze Kirche von Assisi-Nocera-Umbra-Gualdo Tadino sowie die Hirten der Kirche in Umbrien. Ein dankbarer Gruß geht an Kardinal Attilio Nicora, meinen Gesandten für die beiden päpstlichen Basiliken dieser Stadt. Voll Zuneigung grüße ich die Söhne Franziskus', die gemeinsam mit ihren Generalministern der verschiedenen Orden hier sind. Meine Hochachtung gilt dem Premierminister und allen zivilen Autoritäten, die uns mit ihrer Anwesenheit ehren.

Von Bekehrung zu sprechen, bedeutet, zum Herz der christlichen Botschaft gehen und gleichzeitig zu den Wurzeln der menschlichen Existenz. Das eben verkündete Wort Gottes erleuchtet uns, führt uns drei Bekehrte vor Augen. Der erste ist David. Der Text über ihn aus dem zweiten Buch Samuel liefert uns einen der dramatischsten Diskurse des Alten Testaments. Im Zentrum dieses Dialogs steht ein hartes Urteil, mit dem das Wort Gottes, prophezeit vom Propheten Natan, einen König bloß stellt, der an der Spitze seines politischen Erfolgs steht, aber auch auf tiefstes moralisches Niveau gesunken ist. Um die dramatische Spannung dieses Moments zu begreifen, muss man den historischen und theologischen Kontext vor Augen haben, in dem sich die Szene abspielt. Im Hintergrund steht diese Geschichte der Liebe, mit der Gott Israel als sein Volk erwählt, mit ihm einen Bund schließt und ihm Land und Freiheit zusagt. David ist ein Glied dieser Geschichte von der ständigen Sorge Gottes um sein Volk. Er wird in einem schwierigen Moment erwählt und König Saul an die Seite gestellt, um später sein Nachfolger zu werden. Der Plan Gottes gilt auch seinen Nachkommen, die entsprechend der Messiasverheißung in Christus, dem "Sohn Davids", ihre volle Erfüllung finden wird.

Die Person Davids steht so für geschichtliche und religiöse Größe gleichzeitig. Ein umso größerer Kontrast ist daher die Niederträchtigkeit, in die er fällt: blind vor Leidenschaft für Betseba, entreißt er sie ihrem Mann, einem seiner treuesten Krieger und ordnet schließlich kaltblütig dessen Tod an. Das lässt erschauern: Wie kann ein auserwählter Gottes so tief fallen? Der Mensch ist wirklich Erhabenheit und Armut: Er ist erhaben, weil er in sich das Bild Gottes trägt und von ihm geliebt wird; er ist arm, weil er in der Lage ist, die Freiheit, sein großes Vorrecht, ausnutzen kann, sich am Ende sogar gegen seinen Schöpfer stellen kann. Das Urteil Gottes, von Natan an David verkündet, erleuchtet die intimsten Fasern seines Gewissens, dort, wo nicht Streitmächte, Macht und öffentliche Meinung zählen, sondern man alleine mit Gott ist. "Du bist dieser Mann": Das ist das Wort, das David zutiefst an seine Verantwortung erinnert. Zutiefst getroffen von diesem Wort bereut der König aufrichtig und öffnet sich dem Angebot der Barmherzigkeit. Das ist der Weg der Bekehrung.

Uns auf diesem Weg neben David zu begleiten, bietet sich Franziskus an. So wie die Biographen seine Jugendjahre berichten, lässt nichts an so schwere Vorfälle denken, wie diese Anklage gegen den König des antiken Israel. Aber derselbe Franziskus betrachtet in seinem Testament, das er in den letzten Monaten seines Lebens geschrieben hat, seine ersten 25 Lebensjahre als eine Zeit, in der er in Sünden war (vgl. 2Test1:FF110). Jenseits der einzelnen Taten, Sünde war seine Art, sein Leben ganz auf sich selbst konzentriert zu verstehen und zu gestalten, auf der Suche nach dem vergänglichen Traum vom irdischen Ruhm. Es fehlte im nicht an einer natürlichen Großherzigkeit, als er noch "König der Feste" unter den Jugendlichen von Assisi war (vgl. Cel I, 3, 7: FF 588). Aber diese Großherzigkeit war noch weit entfernt von der christlichen Liebe, die sich ohne Vorbehalt schenkt. Er selbst erinnert daran: Es war für ihn hart, die Leprakranken zu sehen. Die Sünde versagte ihm, die körperliche Abscheu zu überwinden, um in ihnen ebenso liebenswerte Brüder zu sehen. Die Bekehrung bringt ihn dazu, Barmherzigkeit zu üben und er empfängt sie selbst. Den Leprakranken dienen, sogar sie zu küssen, war nicht nur ein Gestus der Menschenliebe, sozusagen eine soziale Bekehrung, sondern eine wahrhaft religiöse Erfahrung  freies Geschenk der Gnade und Liebe Gottes: "Der Herr - sagt er - hat mich zu ihnen geführt" (2 test 2: FF 110). Die Bitterkeit verwandelte sich also in "Süßigkeit der Seele und des Leibes" (2 Test 3: FF 110). Ja, meine lieben Brüder und Schwestern, sich zur Liebe bekehren heißt, von der Bitterkeit zur "Süßigkeit" gehen, von der Traurigkeit zur wahren Freude. Der Mensch ist wahrhaft er selbst, wenn er sich voll und ganz erkennt, in dem Maß, in dem er mit Gott und von Gott lebt, indem er ihn in den Brüdern erkennt und liebt.

Im Brief an die Galater tritt ein anderer Aspekt des Wegs der Bekehrung hervor. Ihn erklärt uns ein anderer großer Bekehrter, der Apostel Paulus. Der Kontext der Worte ist die Debatte, in der die Urgemeinde sich befindet: Viele Christen, die aus dem Judentum kamen, wollten das Heil an die Erfüllung der Werke des Alten Gesetzes binden, vereitelten so das Neue Christi und die Universalität seiner Botschaft. Paulus tritt als Zeuge und Vertreter der Gnade hervor. Auf dem Weg nach Damaskus, hatten ihn das strahlende Antlitz und die laute Stimme Christi seines gewalttätigen Eifers des Verfolgers entraubt, und in ihm den neuen Eifer für den Gekreuzigten entzündet, der die Nahen und die Fernen in seinem Kreuz vereint (vgl. Eph 2,11-22). Paulus hatte verstanden, dass in Christus das ganze Gesetz erfüllt ist, und dass, wer zu Christus gehört und sich mit ihm vereint, das Gesetz erfüllt. Christus, und mit ihm den einen Gott, zu allen Völkern tragen ist zu seiner Mission geworden. Denn Christus "ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riss durch sein Sterben die trennende Wand nieder..." (Eph 2,14). Sein ganz persönliches Liebesbekenntnis ist gleichzeitig Ausdruck des Kerns des christlichen Lebens: "Soweit ich aber jetzt noch in dieser Welt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat" (Gal 2,20b). Und wie kann man auf diese Liebe antworten, wenn nicht mit einer Umarmung des gekreuzigten Christus, bis dahin, sein Leben mitzuleben? "Ich bin mit Christus gekreuzigt worden. Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir" (Gal 2,20a).

Wenn er von seinem eigenen Gekreuzigtsein mit Christus spricht, spielt Paulus nicht nur auf seine neue Geburt in der Taufe an, sondern auf sein ganzes Leben im Dienst für Christus. Diese Verbindung mit seinem apostolischen Leben scheint mit aller Klarheit in den Schlussworten seiner Verteidigung der christlichen Freiheit am Ende des Galaterbriefes auf: "In Zukunft soll mir niemand mehr solche Schwierigkeiten bereiten. Denn ich trage die Zeichen Jesu an meinem Leib" (6,17). Es ist das erste Mal in der Geschichte des Christentums, dass das Wort "Zeichen Jesu" auftaucht. Im Diskurs um die rechte Art, das Evangelium zu sehen und zu leben, entscheiden am Ende nicht die Argumente unseres Denkens, es entscheidet die Realität des Lebens, die gelebte und gelittene Gemeinschaft mit Jesus, nicht nur in Gedanken und Worten, sondern bis zum Grund der Existenz, den Körper, das Fleisch eingeschlossen. Die blauen Flecken einer langen Leidensgeschichte sind Zeugnis von der Gegenwart des Kreuzes Jesu am Leib des Paulus, sind seine Stigmen. Nicht die Beschneidung bringt ihm Heil: Die Stigmen sind die Folge seiner Taufe, Ausdruck seines täglichen Sterbens mit Christus, sicheres Zeichen dafür, neue Schöpfung zu sein (vgl. Gal 6,15). Paulus spielt mit dem Wort Stigma auch auf den antiken Brauch an, auf der Haut des Sklaven das Sigel des Besitzers einzubrennen. Der Sklave war so stigmatisiert als Eigentum des Herrn und stand unter seinem Schutz. Das Zeichen des Kreuzes, durch lange Leiden in die Haut des Paulus eingeschrieben, ist sein Stolz: Es weist ihn als wahren Diener Christi aus, geschützt durch die Liebe des Herrn.

Liebe Freunde, Franz von Assisi gibt uns heute all diese Worte des Apostels Paulus wieder, mit der Kraft seines Zeugnisses. Seit das Antlitz der Leprakranken, geliebt aufgrund der Liebe Gottes, ihn auf bestimmte Weise das Geheimnis der Kenosis erahnen ließ, das Geheimnis des Herabsteigen Gottes in das Fleisch des Menschensohns, seit die Stimme des Kreuzes von San Damiano ihm das Programm seines Lebens ins Herz pflanzte: "Geh, Franziskus, und stelle mein Haus wieder her" (2 Cel I,6,10: FF 593), war sein Weg nichts anderes als die tägliche Anstrengung, sich Christus ähnlich zu machen. Die Wunden des Kreuzes verwundeten sein Herz, bevor sie auf La Verna seinen Körper zeichneten. Er konnte wirklich mit Paulus sagen: "Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir".

Kommen wir zum Kern des Evangeliums des heutigen Wortes Gottes. Jesus selbst, erklärt uns im eben gelesenen Abschnitt des Lukasevangeliums die Dynamik einer authentischen Bekehrung, zeigt uns als Modell die Sünderin, die durch die Liebe erlöst wurde. Man muss erkennen, dass diese Frau viel gewagt hat. Ihre Art, sich vor Jesus zu stellen, seine Füße mit ihren Tränen zu waschen und mit ihren Haaren zu trocknen, sie zu küssen und mit kostbarem Öl zu salben, war dafür gemacht, den, der Personen ihres Standes mit dem unbarmherzigen Auge des Richters betrachtet, zu provozieren. Im Gegenteil, die Zärtlichkeit, mit der Jesus diese Frau, die von vielen missbraucht und von allen verurteilt wird, behandelt, beeindruckt. Sie hat in Jesus endlich ein reines Auge gefunden, ein Herz, das fähig ist zu lieben, ohne zu auszunutzen. Im Blick und im Herzen Jesu erfährt sie die Offenbarung Gottes, der die Liebe ist!

Um Missverständnisse zu vermeiden, muss man feststellen, dass die Barmherzigkeit Jesu sich nicht zeigt, indem sie das moralische Gesetz ausklammert. Für Jesus ist das Gute gut und das Böse schlecht. Die Barmherzigkeit verändert nicht die Merkmale der Sünde, aber sie verbrennt sie im Feuer der Liebe. Dieser reinigende und heil machende Effekt realisiert sich, wenn es im Menschen eine entsprechende Liebe gibt, die einschließt, das Gesetz Gottes anzuerkennen, die aufrichtige Reue, den Vorsatz, ein neues Leben zu führen. Der Sünderin im Evangelium ist viel vergeben, denn sie hat viel geliebt. In Jesus gibt Gott uns Liebe und bittet uns um Liebe.

Was, meine lieben Brüder und Schwestern, war das Leben des bekehrten Franziskus, wenn nicht ein großer Liebesakt? Das zeigen seine glühenden Gebete, reich an Betrachtung und Lobpreis, seine zärtliche Umarmung des Gotteskindes in Greccio, seine Betrachtung der Passion auf La Verna, sein "Leben nach der Vorschrift des Heiligen Evangeliums" (2 Test 14: FF 116), seine Entscheidung für die Armut und sein Suchen nach Christus im Antlitz der Armen.

Seine Bekehrung zu Christus, bis zur Sehnsucht, sich in ihn zu "verwandeln", indem er ein vollkommenes Abbild wurde, erklärt das Typische seines Lebens, die Wirkungskraft, in der er uns auch angesichts der großen Themen unserer Zeit so aktuell erscheint: die Suche nach Frieden, der Schutz der Natur, die Förderung des Dialogs zwischen allen Menschen. Franziskus war ein wahrer Meister dieser Dinge. Aber er ist es von Christus her. Christus ist "unser Friede" (vgl Eph 2,14). Christus selbst steht am Beginn des Kosmos, weil in ihm alles geschaffen ist (vgl. Joh 1,3). Christus ist die göttliche Wahrheit, der ewige "Logos", in dem jeder "Dialog" der Zeit sein letztes Fundament findet. Franziskus hat diese "christologische" Wahrheit in seinem Fleisch zutiefst angenommen; sie steht an den Wurzeln der menschlichen Existenz, des Kosmos, der Geschichte.

Ich kann beim heutigen Anlass nicht die Initiative meines Vorgängers heiliger Erinnerung vergessen. Johannes Paul II. hat 1986 hier die Repräsentanten der christlichen Konfessionen und der verschiedenen Weltreligionen zu einem Gebetstreffen für den Frieden versammelt. Das war eine prophetische Eingabe und ein Moment der Gnade, wie ich es auch vor einigen Monaten in meinem Brief an den Bischofs dieser Stadt aus Anlass des 20. Jahrestags dieses Ereignisses geschrieben habe. Die Entscheidung, dieses Treffen in Assisi abzuhalten, war wirklich eingegeben vom Zeugnis des Franziskus als Mann des Friedens, dem auch andere kulturelle und religiöse Bekenntnisse sich verbunden fühlen. Gleichzeitig war das Licht des Poverello auf dieser Initiative auch die Garantie für christliche Authentizität, da sein Leben und seine Botschaft so offensichtlich auf der Wahl Christi beruhen, alle Versuchung der religiösen Unterscheidung schon vorab zurückzuweisen; sie hätte nichts mit einem glaubwürdigen interreligiösen Dialog zu tun. Der Geist von Assisi, der sich seit diesem Ereignis in der Welt verbreitet, stellt sich dem Geist der Gewalt entgegen, dem Missbrauch der Religion als Vorwand für Gewalt. Assisi sagt uns, dass die Treue zur eigenen religiösen Überzeugung, vor allem die Treue zu Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, sich nicht in Gewalt und Intoleranz ausdrückt, sondern im aufrichtigen Respekt des anderen, im Dialog, im Aufruf zur Freiheit und zur Vernunft, im Einsatz für Frieden und Versöhnung. Es könnte weder auf das Evangelium gründen, noch auf Franziskus, wenn es nicht gelänge, Annahme, Dialog und Respekt für alle mit der Gewissheit des Glaubens zu verbinden. Dazu ist jeder Christ aufgerufen, ebenbürtig dem Heiligen von Assisi, indem er Christus als Weg, Wahrheit und Leben des Menschen (vgl. Joh 14,6) verkündet, als einzigen Retter der Welt.

Franz von Assisi gewähre dieser Ortskirche, der Kirche in Umbrien, der Kirche in ganz Italien, dessen Patron er zusammen mit der Heiligen Katharina von Siena ist, und allen, die sich in der Welt auf ihn berufen, die Gnade einer authentischen und vollen Bekehrung zur Liebe Christi.

[Übersetzung von Birgit Pottler für Radio-Vatikan]
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